Zweifellos ein Höhepunkt der "Black Emanuelle"-Serie. Neben "Emanuelle in Amerika" der beste Nico Fidenco-Soundtrack der Reihe, Laura Gemser in großer erotischer Form und eine ernsthafte Geschichte. Der erste Teil ist noch etwas blöd, wenn auch unterhaltsam, wenn die Photoreporterin Emanuelle einem - von George Eastman gegebenen - Liebesguru - typisches 70er-Jahre-Thema! - in Indien auf den Zahn fühlt (beziehungsweise auf intimere Regionen). In dem Luxus-Ashram wird Emanuelle jedoch von einem italienischen Mädchen auf die Spur von Mädchenhändlern gebracht, und ab hier tritt Sex fast ausschließlich in Verbindung mit Gewalt auf. Die Vergewaltigung von Karin Schubert ist realistisch genug, und ein gefangenes Mädchen wird sogar von einem Hund (allerdings natürlich off-screen) zwangsbeglückt. Am Schluß führen die Spuren der Mädchenhändler zu einem Kongreßabgeordneten, der sich mit seinen zweifelhaften Freunden dazu herabläßt, ein Mädchen auf offener Straße bzw. unter einer Brücke zu einem Striptease und - exkzessiv ins Bild gesetzten - Nackttanz zu zwingen, und dann einer Gruppe Pennern zu Vergewaltigung zu überlassen, was noch eindringlicher in Szene gesetzt wird. Natürlich Exploitation pur. Aber nicht schlecht gemacht und sicher nicht kalt lassend. Ich ziehe diesen Film dem "berühmt-berüchtigten" "Emanuelle in Amerika" vor, weil er anders als dieser seine Story zusammenhält, und die Gewalt zwar nicht bis zum Mord geht, dafür aber eindeutig lebensnäher ist. Gemser spielt allerdings in keinem die engagierte Reporterin sehr glaubhaft (anders als Karin Schubert die ihre - doch ernsthafte - Rolle ganz gut füllt) und glänzt umso mehr in den Erotik-Szenen. D´Amato bleibt im übrigen - nicht nur - in diesen beiden Filmen dem Thema Zoophilie treu. Und das Thema Zwangsprostitution wird in "Sklavenmarkt der weißen Mädchen" weitergeführt, das ja im gleichen Jahr entstanden ist.