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"Road House 2" gehört doch tatsächlich zur jener selten gewordenen Spezies von Filmfortsetzungen, die, freilich ohne zu glänzen, qualitativ durchaus zu überzeugen wissen.
Regisseur Scott Ziehl, der kürzlich mit "Exit Speed" einen weiteren sehr soliden wie knochenharten Actionreißer hinlegte, lässt nun beinahe 20 Jahre nach dem populären Swayze-Original Filmsohn Shane (Johnathon Schaech) in Papa Daltons (mittlerweile ermordet) Fußstapfen treten. Wieder gilt es, einen ollen Sauf- und Tanzschuppen namens Black Pelican gegen finstere Schurken zu verteidigen, die den Laden für ihre Drogengeschäfte einzuspannen gedenken. Doch nicht mit Sohnemann Shane, der die drei Regeln des Rausschmeißer-Buisiness schon bestens drauf hat!

Selbstverständlich bleibt "Road House 2" stets B-Film und kann sich somit nicht wirklich mit dem Vorgänger messen. Nichtsdestotrotz haben die Macher hier solide Arbeit geleistet: Die technische Umsetzung weiß durchweg zu überzeugen, die Fights sind rau und kompromisslos und auch die Schauspieler machen ihre Sache ordentlich. Gefallen hat mir vor allem Jake Busey als tempramentvoller Aggro-Bösewicht, aber auch Will Patton vermag als Onkel Nate ordentlich zuzulangen. Hauptdarsteller Johnathon Schaech hinterlässt zwar ebenso jede Menge Kleinholz, dennoch bleibt sein Charakter etwas blass. Blondchen Ellen Hollman ist in ihrer Durchschnittlichkeit ohnehin schnell vergessen. B-Kultstar Richard Norton wiederum stellt ein weiteres Highlight für alte Genrehasen dar. Man sieht: Hier gibts von allem etwas.

"Road House" verlegt den Actionaktzent insgesamt ein wenig von den klassischen Kneipenkeilerreien des Vorgängers weg. Man kloppt sich stattdessen eher außerhalb des Lokals, ganz wie es ein Rausschmeißer gern hat. Und die Choreographie der knackig-kurzen Fights ist wirklich sehenswert!
Weniger unterhaltsam hingegen fallen die faden Shoot-Outs aus: Hier hätte ich doch schon gern Spektakuläreres und zugleich Brachialeres gesehen - wie überhaupt (ähnlich dem 89er-Film) rein mengenmäßig auch etwas mehr Dresche und Zunder angebracht gewesen wäre.
Dank der knappen Laufzeit kommt hier - anders als beim Vorgänger und trotz quasi identischer Story - zumindest keine Langeweile auf.

Fazit: Kurzweiliger, recht harter Klopper, der den B-Actionfan von heute zufriedenstellen dürfte und netterweise auch einige Bezüge zum Vorgänger herstellt. Dennoch liegen sowohl eine Generation als auch eine Genreklasse zwischen den beiden Filmen...

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