Review

Zwei irische Brüder auf dem Feldzug gegen das Böse - 19.03.2008

Ein Mann, ein Film…so ist es bei Troy Duffy, von dem man weder vor noch nach den heiligen von Boondock etwas gehört hat. Man munkelte zwar über Jahre hinweg von einem Sequel, aber umgesetzt wurde das Gemunkel nie. Schade, denn der Streifen rund um das Töten von Gangstern hätte sicherlich einen Nachfolger verdient…zumal man dann auch, wie hier die Pornolegende Holmes, weitere Darsteller des horizontalen Gewerks hätte beschäftigen können. Das wäre doch etwas für Frau Wild, deren Karriere nun auf ganz anderen Pfaden verläuft. Natürlich gab es auch allerhand Kritik, gerade der Selbstjustizhasser schlägt angesichts der unverhohlenen Propaganda die Hände über dem Kopf zusammen, aber nun, Ende der Neunziger Jahre durfte man halt noch…zum Glück für den Freund bleihaltiger Bilder!

Hier nun sind es die Brüder McManus, die eher unverhofft als geplant als Racheengel auftreten. Aufgrund eher zufälliger Verwicklung in die Machenschaften der russischen Mafia töten die Buben zwei Russen, hören danach Stimmen und beschließen fortan, auf dem Pfad Gottes zu wandeln. Sünde soll bestraft werden, und das am besten sogleich und drastisch. Und so sterben immer mehr Gangster, was die Polizei in Form des schwulen FBI-Mannes Smecker auf den Plan ruft, der zwar genial ist, den Jungs aber immer ein Stück zu spät hinterher kommt. Als nun schließlich die italienische Mafia einen Killer auf die Iren ansetzt, geraten die Ereignisse fast gänzlich aus dem Ruder – doch am Ende des Tages halten alle zusammen, die den Unrat vom Erdboden getilgt sehen wollen.

Mehreres ist lobenswert an diesem rundum gelungenen Film. Zum einen natürlich der Kniff des Regisseurs, die Geschichte nicht an einem Strang ablaufen zu lassen, sondern in der Zeit vor- und zurückzuspringen, was dem Agenten, großartig hier Herr Dafoe, Zeit und Raum für seine fabelhaften Auftritte gibt. Zum anderen aber auch die recht heftigen Gefechte mit reichlich Blut, die dem Connaisseur auch fröhlich in Zeitlupe serviert werden. Schließlich hat Herr Duffy auch ein Händchen für die musikalische Untermalung, und das heiße ich immer gut. Warum nun nicht die Höchstwertung? Nun, der immergleiche Aufbau von Aufklärung und anschließender Bluttatschilderung erschöpft sich, manch ein Nebendarsteller übertreibt es, und auch der finale Aufritt von Dafoe in Frauenkleidern hat mich nicht sonderlich amüsiert. Dennoch ist der Film allemal sehenswert, gerade wegen seiner eindeutigen Haltung zur Selbstjustiz und auch wegen des beiläufigen Katzentodes – 8/10.

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