Dieser Film ist weit über die übliche Norm hinaus bemerkenswert. Troy Duffy zeigt in seinem Regiedebüt, dass man nicht unbedingt große Namen braucht, um großes Kino zu machen. Der Film packt den Zuschauer in der ersten Minute und läßt ihn nur mit dem Ende wieder los. Die Geschichte der beiden Brüder, die in einer Fleischfabrik arbeiten und durch einen Zufall zu Kämpfern gegen das Böse werden, ist sehr konsequent und innovativ in Szene gesetzt. Etwas von der Story des Films zu verraten wäre falsch, denn wer ihn nicht kennt, der sollte ihn sich schnellstens ansehen. Mit einer exzellenten Soundkulisse ausgestattet wird ein Actionfeuerwerk der Superlative abgebrannt. Die jungen Schauspieler, die den MacManus Brüdern ihr Gesicht verleihen, lassen manchen Emporkömmling im Actiongenre alt aussehen. Auch der heimliche Star des Films, Willem Dafoe, präsentiert sich in unglaublicher Bestform. Als homosexueller FBI-Agent löst er die Fälle der Boondock Saints und sorgt duch sein Auftreten und seinen eigenen Konflikt mit den Kollegen der bostoner Polizeitruppe an verschiedenen Stellen im Film für einen Lacher, der die sonst sehr angespannte Atmosphäre auflockert. Behandelt der Streifen doch ein Thema, dass jeden Zuschauer unweigerlich zum Nachdenken bringen sollte und mischt das Ganze noch mit religiösen Aspekten. Ein wunderbar inszenierter Actionstreifen mit großem Potential, dem leider der Durchbruch auf der Leinwand versagt geblieben ist. Nur beim Fantasyfilmfest 2000 konnten einige wenige Glückliche das Meisterwerk von Troy Duffy bestaunen. Schade, denn für eine Videopremiere ist dieser Film eigentlich qualitativ zu hochwertig. Dazu möchte ich als persönliche Randnotiz noch abschliessend meinen Unmut darüber äußern, dass Filmen diesen Formats ein DVD-Release in unseren Breiten scheinbar nicht zusteht.