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Im Mexiko des Jahres 1864 herrschen die französischen Besatzer unter Kaiser Maximilian mit eiserner Hand. Der amerikanische Präsident Lincoln will den Freiheitskampf der Mexikaner unterstützen und schickt den deutschen Arzt und Abenteurer Dr. Karl Sternau mit einer Geheimbotschaft zu dem Rebellenführer Benito Juarez. Unterwegs gerät Sternau mit dem abtrünnigen Hauptmann Verdoja aneinander, macht die Bekanntschaft des skurrilen Kuckucksuhrenvertreters André Hasenpfeffer und befreit zusammen mit seinem alten Freund Frank "Donnerpfeil" Wilson die schöne Aztekenprinzessin Karja aus der Gewalt von Indianern. Doch auch nach Sternaus Treffen mit Benito Juarez sind die Gefahren noch nicht ausgestanden: Wie sich herausstellt, ist Karja die Erbin des sagenhaften Schatzes der Azteken. Für den interessieren sich auch Hauptmann Verdoja, der heimtückische Graf Alfonso und dessen intrigante Geliebte Josefa. Sternau ist entschlossen, dem Recht zum Sieg zu verhelfen - doch dann setzen ihn seine Gegner überraschend gefangen.

Der Schatz der Azteken ist eigentlich ein Zweiteiler, der mit der Pyramide des Sonnengottes nahtlos fortgesetzt wird. Ein richtiges Ende gibt es in diesem Film somit nicht und beide wurden zeitgleich in Jugoslawien gedreht. Vom Typus her erinnert sehr vieles an die klassischen Karl May Filme und man erwartet jeden Moment eigentlich das der Apachen Häuptling um die Ecke reitet und den Tag rettet, der richtige Titel für den Film wäre dann auch genau genommen Old Shatterhand in Mexiko. Das schöne dabei ist das die Azteken Filme nicht permanent im Fernsehen rauf unf runter gedudelt werden, so das die Erinnerung daran nicht ganz so frisch ist und alle Jahre wieder kann man sich auch mal wieder dieses, heute ein wenig altbacken wirkende, Abenteuerfilmchen sorglos zu Gemüte führen kann.
Wir haben also die klassischen Zutaten des aufrechten Westmanns der gegen die Unterdrücker kämpft und nebenbei selbstverständlich die holde Weiblichkeit beschützt, den Klassenclown in Form des schwäbischen Ralf Wolters, der für Eddie Arendt einspringt und jede Menge Probleme in Mexiko, die aber aufgrund des wackeren Greenhorns aus good ol´Germany lösbar sind. Sogar viele der Schauspieler wurden einfach mit in diese Produktion übernommen, so darf Rik Battaglia den charismatischen Schuft wieder übernehmen und Wolter und Barker kennen die Karl May Werke ja mittlerweile auch aus dem Effeff. 
Die Produktion ist allerdings nicht ganz so dynamisch ausgefallen, denn besonders im Mittelteil treten doch arge Längen auf, gekämpft wird bis auf den Schlußabschnitt ebenso kaum und einige Sets werden auffällig recycelt (Man vergleiche mal die Locations in denen Wolter die zwei französischen Wachtposten überwältigt und die in der der Aztekenhäuptling seiner Tochter den Umgang mit dem Verräter untersagt. Genau die gleichen Aufbauten, nur einmal bei Tag und einmal bei Nacht gefilmt. Sparfuchs sei wachsam). Aber trotz der geringeren Aufwendungen ist der Film ganz ok, aber ohne die Fortsetzung nur die Hälfte wert. Doch wer den Schatz im Silbersee mag, wird auch mit dieser Variante gut zurecht kommen.
6/10  

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