So, So.
Das ist also das hochgepriesene Werk eines Frank-Michael Rost.
Ein Film, der sich locker mit typischen B-Movies aus Hollywood messen kann?
Beileibe nicht, denn „Death Download“ ist ein handwerklich etwas gediegenerer Amateurfilm. Ja, ein Amateurfilm, dem man in jeder Szene seine handwerkliche Bemühtheit ansieht.
Die dünne und lückenbehaftete Story könnte auch von Bethmann sein:
Chef eines Computerkonzerns hat soeben VME 3000 auf den Markt gebracht. Angeblich ein Programm ähnlich einer Firewall. Doch Chef will damit sämtliche PC-Benutzer weltweit kontrollieren und Macht an sich reißen.
Aufmüpfige Mitarbeiter werden sogleich entsorgt, doch ein paar rebellische Ex-Kollegen wollen den Bösewicht und sein Gefolge stürzen und dringen bewaffnet in seinen Konzern ein.
Vielleicht liegt es am Respekt gegenüber dem äußerst geringen Budget für die Produktion, zumal es eine deutsche ist. Ansonsten kann ich mir die maßlose Überschätzung dieses Werkes nicht erklären. Handwerklich talentiert, bietet dieser Streifen nur eine konzeptlose Aneinanderreihung von Splatter-FX und eine simple Story wie aus der Feder eines ambitionierten Kindergarten-Insassen: Gut gegen Böse, Mann gegen Mann, viel Geballer um nichts.
Die lahme Story fesselt nicht, die Normalo-Typen bieten zwar in ihrer Korpulenz ein wenig Abwechslung gegenüber Hochglanz-Hollywood, jedoch keine Identifikationsfigur. Versuche von Charakterzeichnung scheitern an Klischees, wie den Typen, die ein Krieg (welcher soll das denn gewesen sein, bei dem Alter?) miteinander verbindet.
Eindimensionale Figuren in einer noch schlichteren Story.
Doch der Bodensatz der Filmwelt wird mit diesem Werk noch nicht erreicht, dafür lassen sich handwerkliche Talente erkennen: Die Splatter-FX sind durch und durch solide, ob Schädeldecke wegpusten oder einfaches Köpfen durch eine Schaufel, - das kann sich sehen lassen. Auch Kamera und Schnitt arbeiten ordentlich, etwas besser sogar der Score, der abwechslungsreich zwischen ruhig-melodiös und rhythmisch-treibend pendelt.
Aber was nützt es, wenn einen das Treiben emotional kalt lässt, keine Spannung, kein Mitfiebern aufkommt. Letztlich schleicht sich das Gefühl ein, ein ambitionierter Regisseur wollte einen Actionfilm drehen und zeigt uns seine ersten, experimentellen Versuche.
Zugegeben, Talent ist erkennbar, aber ein wenig Übung gehört schon noch dazu, um einen ansprechenden Film abzuliefern.
Und da bedarf es etwas mehr Inhalt, als ein paar Torfköppe, die sich durch einen Computerkonzern ballern.
3 von 10 Punkten