Review

Als ob wir es nicht gewusst hätten: An Silvester soll man nicht nur den Alkoholpegel im Griff behalten, sondern auch auf Kopf und Kragen achten - der Slasher geht wieder um!

Lobenswerterweise hat man hier darauf geschaut, eben nicht in allzu gängige Schlitzer-Schablonen abzudriften, wie es damals leider viel zu häufig der Fall war. Statt dessen sollte die Story etwas komplexer ausgestaltet werden, um das Ganze auch noch mit leicht satirischen Elementen aufzupeppen. Zustande kam in der Tat ein wenig bekömmliches Potpourri: Weder Fleisch nach Fisch geht der vielversprechende Auftakt nach kurzer Zeit wieder Flöten.

So mixte das altbewährte Produzenten-Gespann Menahem Golan und Yoram Globus von der damaligen Cannon Group hauptsächlich den Konzertfilm mit etwas Psychoslasher, um zum Knall der Korken einen bösen Climax präsentieren zu wollen. Zwar haben die beiden Haudegen auf allerhand gute Production Values geachtet, nur leider sträflichst dabei vergessen, auch die Schwächen des löchrigen wie unausgegorenen Drehbuchs auszumerzen.

So ist "Rocknacht des Grauens" von allem was, aber von nichts richtig. Eine schöne Verpackung, die längst nicht über die gesamte Spielzeit den belanglosen Inhalt zu kaschieren vermag. Denn die Visuals und die Inszenierung sind besser als die Story selbst. Die Morde sind fast alle kurz und zumindest für die Zuschauer schmerzlos. Viel Geplänkel, nichts dahinter.

Bevor man den Film mit einem Brummschädel verlässt, hat man ihn längst abgeschalten. Mehr Sex´n Violence wären durchaus wünschenswert gewesen - die Gewissheit, ein zum Scheitern verurteiltes Skript nicht in einen abendfüllenden Film ummünzen zu müssen, für die Produzenten bestimmt ebenfalls. Nicht wirklich schlecht, aber in keinster Weise gut. 4 von 10 Punkten.

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