Review

"Aguirre - der Zorn Gottes" ist zwar die erste, wohl in der Tat aber auch beste Produktion, welche das Duo Kinski / Herzog in Angriff nahmen.
Der Film bietet eine stellenweise verträumte Mischung aus Abenteurer-Romantik und Drama, präsentiert stimmungsvolle Urwaldaufnahmen, Bilder von reißenden Flüßen und nebelverhangenen Bergen und natürlich den mehr und mehr verrohenden und darbenden Conquistadoren auf ihren Flößen; alles untermalt durch den wahrscheinlichen besten Score den Popol Vuh jemals zu einem Film beisteuerte.
Obwohl alle Schauspieler durch die Bank als überzeugend und professionell bezeichnet werden können, man beachte auch die Rolle des "Perruchio", besticht hier Kinski als "Don Lope de Aguirre" ist seiner, meiner Meinung nach besten Rolle.
Kinski bringt den desolaten, vom Dschungelfieber bereits halb Verrückten, ebenso wieden Größenwahn und die Paranoia des Conquistadoren-Hauptmannes in all' seinen Gebärden perfekt zum Ausdruck.
Was in Kinskis "Ich brauche Liebe" nachzulesen ist und ohne spezielle Beachtung leicht untergeht, ist die Tatsache, daß er den Aguirre als halbbucklig und mit einem zu langen Arm darstellt - den ganzen Film hindurch ist dies an Kinskis merkwürdiger Gangart festzumachen.
Glaubt man dem Buch weiterhin, so war Kinski die ganzen Dreharbeiten über tatsächlich in einer Art heiliger Zornerei, da ihn das heiße Klima, die zahlreichen Mückenstiche und v.a. Herzogs schiere Anwesenheit und v.a. dessen Idee, ein Lama in einem Kanu einen Wasserfall hinunterzuschicken (die Szene wurde später dann doch nicht verwendet) soweit brachten, Herzog tatsächlich beinahe umzubringen (!); nach einigen Tagen der Abgeschiedenheit auf seinem Provatfloß hatte sich das irre Genie dann jedoch doch wieder beruhigt.

"Aguirre - der Zorn Gottes" in jedem Fall für atmosphärische Stunden ist dieses Meisterwerk Herzog/Kinskis äußerst zu empfehlen!
"Aguirre, ich sage Dir, von nun an geht es bergauf" - "Von nun an geht es bergab!"

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