In einem kleinen College brütet die Abschlussklasse über den Examenaufgaben. Ein schwarzer Bus fährt auf das Schulgelände, ein Mann steigt aus und schleicht durch die leeren Gänge der Schule - in seiner Hand eine lange Stahlklinge…
Gerade zu Beginn der 80er Jahre gab es eine wahre Flut von Slashern, von denen allerdings nicht jeder in nachhaltiger Erinnerung geblieben ist. So mancher Regisseur versuchte im Fahrwasser von "Freitag der 13.", Halloween" und Co. mit zu schwimmen, wobei es allerdings manchem am nötigen Gespür für das Wesentliche fehlte. Der vorliegende Beitrag "Examen" von Jimmy Huston reiht sich nun in die Reihe der nicht sonderlich erwähnenswerten Beiträge ein, denn irgendwie will dieses Filmchen so gar nicht in die Puschen kommen. Die Inhaltsangabe deutet dabei schon an, das es mit der Geschichte nicht allzu weit her sein kann und so ist es dann auch nicht wirklich verwunderlich, das sich hier eine relativ inhaltsleere Rahmenhandlung offenbart, der im Prinzip sämtliche Elemente für ein gelungenes Horrorerlebnis fehlen. Dabei arbeitet Huston durchaus mit den handelsüblichen Zutaten des Genres, fügt diese allerdings äußerst lahm und ohne jeden Esprit zusammen, so das sich am Ende kein wirklich überzeugendes Gesamtbild ergeben kann.
Nun gibt es ja eine ganze Menge Genrevertreter die nicht durch einen übermäßigen Härtegrad auf sich aufmerksam machen, aber "Examen" schießt in dieser Beziehung wirklich den Vogel ab. Die nicht gerade zahlreichen Morde spielen sich nämlich so gut wie vollkommen blutleer ab, das die hohe Alterseinstufung des Filmes wie ein mittelschwerer Witz erscheint. Das es auch ohne viel Blut und visuellen Gewaltexzessen geht zeigt definitiv Carpenter's Meisterwerk "Halloween", bei dem der Altmeister des Horrors allein durch eine grandiose Atmosphäre den Zuschauer in seinen Bann zieht, wovon bei dem vorliegenden Beitrag allerdings keine Rede sein kann. Im Bezug auf einen gelungenen Spannungsbogen und eine gelungene Grundstimmung wir man nämlich auch eher enttäuscht, denn die komplette Chose entpuppt sich doch größtenteils als ziemlicher Langeweiler, in dem talentfreie Darsteller ihr hölzernes und staksiges Schauspiel zum Besten geben. Andererseits passen die gezeigten Leistungen absolut perfekt in das gewonnene Gesamtbild, denn insgesamt gesehen präsentiert sich an dieser Stelle doch ein recht mauer und müder Vertreter seiner Art, in dem es eigentlich überhaupt keine Höhepunkte zu sehen gibt.
Es fehlt an jeglicher Inspiration und größtenteils kommt es einem wirklich so vor, als wenn man einfach mal auf die Schnelle ein billiges Filmchen runter kurbeln wollte, das auf der damaligen Slasher-Welle mit schwimmen wollte. Darin ist es dann wohl auch in der Hauptsache begründet, das "Examen" ein eher unbekannter und kaum beachteter Film ist, der erst jetzt nach über 35 Jahren bei uns auf Scheibe erschienen ist. Ein weiterer Grund dürfte die völlig vorhersehbare und belanglose Story sein, in der im Prinzip noch nicht einmal der Hauch von Substanz oder filmischem Nährwert enthalten ist. Das extrem schwache und löchrige Drehbuch setzt dem Ganzen dann schließlich die Krone auf und zeigt auch ziemlich eindrucksvoll, das der gute Jimmy Huston nicht unbedingt zu den Großen seiner Zunft zu zählen ist. Zwar sind dünne Geschichten in diesem Genre nicht unbedingt selten, aber der vorliegenden Erzählung fehlt es selbst an den kleinsten Ansätzen, um zumindest den Hauch von Logik entstehen zu lassen. So wird man beispielsweise mit einem Killer konfrontiert, über dessen Motive man überhaupt nichts erfährt, was dann auch nicht zum besseren Verständnis der äußerst dummen Abläufe führt. Ein wenig Hintergrundmaterial wäre also ganz nett gewesen, aber stattdessen bekommt man lediglich einen mordenden Mann geliefert, der bei der Ausübung seiner Taten auch noch relativ unbeholfen zur Sache geht.
Insgesamt gesehen bietet "Examen" also nicht gerade viel Sehenswertes und die wenigen Tropfen Blut die man zu sehen bekommen, werten das Ganze auch nicht sonderlich auf. Am schwersten wiegt allerdings der Aspekt, das der Film auch in Sachen Unterhaltungswert ziemlich schlecht bestückt daher kommt, so das er noch nicht einmal im soliden Durchschnittsbereich anzusiedeln ist. Dafür wurde zu viel falsch gemacht, wobei die Umsetzung der vorhandenen Zutaten das mit Abstand größte Manko darstellt. Die schlechte Darsteller-Riege, mangelnde Spannung und so gut wie gar keine Atmosphäre unterstreichen den unterdurchschnittlichen Gesamteindruck dann auch noch recht eindrucksvoll, so das man letztendlich nicht wirklich eine Empfehlung für diesen belanglosen Slasher aussprechen kann.
Fazit:
Selbst eingefleischte Liebhaber dürften ihre Schwierigkeiten mit "Examen" haben, da dieser Film absolut nichts beinhaltet, was auch nur ansatzweise im Gedächtnis des Betrachters hängen bleiben würde. Zwar gibt es noch weitaus langweiligere Vertreter dieser Machart, aber auch in vorliegendem Fall ist die Erleichterung ziemlich groß, wenn nach knapp 90 Minuten endlich der Abspann des Filmes einsetzt.
4/10