Doggie-Pack zum Mitnehmen.
Hätte man voraussehen können, wenn schon dick "Wes Craven presents..." über den Titel gepappt ist, doch trotz gewisser Qualitäten dieses "Hunderudel greift an"-Tierhorrors, hat Nicholas Mastandreas Film nichts Wesentliches zu bieten, was ihn aus dem C-Film-Sumpf befreien könnte.
Ort der Handlung: irgendeine kleine Insel sonstwo, wo man mal Kampfhunde ausgebildet hat, die angeblich wegen Tollwut alle eingeschläfert werden mußten, was natürlich nicht vollständig gelungen ist. Gleichzeitig eine ideale Enklave für einen Fünferpack Berufsjugendlicher (plus den üblichen zwei Appetizer-Opfern, die das finale Rettungsboot vorbei bringen), die dort mal ein Wochenende so richt ausspannen wollen (Bogenschießen, Tequila, Poppen), jedoch bald von eventuellen Rückzugsmöglichkeiten isoliert werden.
Ja, das war es dann auch schon im Standard-Horror-Bereich, man kommt also an, kultiviert ein paar Konflikte beziehungstechnischer und brüderlicher Natur (verantwortungsloser und studierter Bruder) und nachdem man eine halbe Stunde lang nur belanglosen Dünnschiß gelabert hat (eine besonders prachtvoll überflüssige Deppenrolle muß hier "CSI-New York"-Alumni Hill Harper als Quotenschwarzer abliefern), kommt das Lassie-Rudel aus dem dunklen Tann und macht auf Indianerbelagerung. Die guten Hundis sind alle enorm schlau und wendig und ihr herber Biss läßt ihre Opfer irgendwie mutieren, es wird ständig von Tollwut gelabert, aber schlußendlich soll es wohl auf Genmanipulation rauslaufen, die jedoch weder genauer beziffert wird, noch kann sie zu signifikanten Folgen für die Infizierten sorgen, die lediglich reizbar und animalisch verständnisvoll werden.
Der Plot setzt sich von da an aus bekannten Versatzstücken aus dem Reiche der Ausbruchsversuche zusammen, es wird sich gewehrt und auch so mancher Benji gemeuchelt, doch das Wasserflugzeug geht flöten und so bleibt natürlich nichts anderes übrig, als in den abgezäunten Bereich der Insel "rüberzumachen".
Das ist übrigens brauchbar umgesetzt, die Tierdressur ist von mehr als solider Güte und die Vierbeiner spielen die menschlichen Kontrahenten übrigens locker an die Wand, doch von den ordentlichen und nicht zu doofen Actionsequenzen abgesehen, bleibt in diesem Film eine Menge nebulös.
Die Genmanipulation bleibt ebenso ungeklärt wie die Infektion und ihre realen Nebenwirkungen; was Spannung erzeugen soll, wird durch depperte Dialoge gedehnt und insgesamt wirkt der ganze Film wie ein Versprechen, das man dann spaßeshalber doch nicht einlöst, bis zum vorhersagbaren Schlußgag.
Beinharte Tierhorrorfans werden den Film ob der realistischen Präsentation der Angreifer vermutlich enorm wirkungsvoll halten, aber schlußendlich ist "The Breed" auch nur einer von vielen Filmen vom Fließband, der stets mit Erklärungen und Überraschungen locken will, schlußendlich sich aber in Notlagenaction erschöpft, die angesichts von Hunderudeln nun auch nicht so spektakulär sind.
Mit dabei übrigens reichlich TV-Gesichter und eine abm-beschäftigte Michelle Rodriguez, die ihre Physis zwar ins Spiel bringen darf, sich aber nicht wirklich profilieren kann, wenn in Actionpausen das Brüderpaar mal wieder auf dem Familienkonflikt rumkaut und die beste Freundin fröhlich vor sich hin mutiert.
Fertigfutter, manchmal blöde, doch meistens öde. (4,5/10)