London 1921, dem Wachsfigurenkabinett fehlen die Kunden, der Mäzen legt einen Brand, um die Versicherung zu kassieren, wobei der Künstler Ivan Igor schwer verletzt wird. Zwölf Jahre später werden aus dem Leichenschauhaus einige tote Körper gestohlen, darunter auch der von einer Prominenten. Die quirlige Reporterin Florence Dempsey ist dem Fall auf der Spur und gerät dabei auch an Igor, der sein neues Wachsfigurenmuseum in Amerika eröffnet. Die Story läuft offensichtlich auf die miesen Machenschaften des frustrierten, entstellten Künstlers und seines finsteren Gehilfen, dem Junkie Prof. Darcy hinaus, daraus macht das Drehbuch keinen großen Hehl. Parallelen zu „Das Phantom Der Oper“ lassen sich da freilich ziehen, was den verschmähten, von seinem Werk besessenen Künstler angeht, dem übel mitgespielt wird. Die Faszination für Wachsfiguren und das Schaudern beim Betrachten der täuschend echt aussehenden Gesichter wie einbalsamierte Leichname blitzt leider nur selten auf, viele andere Verfilmungen dieses klassischen Gruselstoffes bieten da mehr an Ängsten. Die Darsteller übertreiben es mit dem noch neuen Medium Tonfilm ein wenig, vor allem in der ersten Hälfte werden dermaßen schnell und viel die Dialoge heruntergerattert, dass man den Eindruck bekommt, jeder Meter Farbfilm war extrem teuer. Vieles wirkt gehetzt und verhindert einen tatsächlichen Spannungsaufbau, gerade Glenda Farrell als überdrehte Journalistin, stets auf der Suche nach einem heiratswilligen, wohlhabenden Mann, verleiht dem klassischen Thema einen komödiantischen Touch. Die Mimen sind oberflächlich, man könnte auch sagen zweitklassig, gleiches gilt für die Dialoge. Sehenswert sind hingegen die Sets im Keller des Wachsmuseums, in großzügiger Architektur mit orange und vor allem Blau ausgeleuchtet entsteht erst dort eine phantastische Atmosphäre rund um den sprudelnden Tank mit jener ominösen Flüssigkeit, die Tote wächsern einbalsamiert. Die sonstigen Gruseleffekte sind billig und vor allem logisch kaum einzubinden, erst nach einer Stunde mittelmäßigem Mystery-Krimi wird die Story interessant. Wenn die Wachsmaske von Igor fällt und das Monster darunter zum Vorschein kommt, bzw, der Wahnsinnige vor laufender Kamera aktiv wird, ist der Höhepunkt nahe, doch leider genau so schnell wieder vorbei. Ein beschwingtes Happy End erinnert dann wieder an eine flotte Unterhaltungskomödie, die sich lediglich eines bekannten Themas nach einem ebenso bekannten Roman annimmt.
Fazit: Die Grundidee ist interessant, als Verfilmung bietet sowohl Rogar Cormans Remake von 1953 als auch der neuere "House Of Wax" von 2005 aus heutiger Sicht mehr gruselige Unterhaltung als diese Schmonzette. 4/10 Punkten