Jo mei, jetzt liefern sogar die Österreicher noch an Beitrag zum Thema Horrorfilm ab. „In 3 Tagen bist Du tot" klingt ja relativ viel versprechend. Das ist der Inhalt einer SMS, die fünf Freunde auf ihr Handy geschickt bekommen. Zunächst halten das alle nur für einen blöden Scherz und ignorieren die Nachricht. Auf einer Party verschwindet dann plötzlich einer der Jugendlichen und seine Freundin beginnt sich Sorgen zu machen. Als das restliche Quartett bei der Polizei eine Vermisstenanzeige aufgeben will, lehnt dies der diensthabende Polizist ab, weil es sich bei der vermissten Person (sehr originell) um seinen Cousin handelt, der eben öfters mal verrückte Sachen macht, besonders wenn er si an anschraufn hat (oder auch besoffen ist). Als jedoch dessen Leiche aufgefunden wird (wie, will ich hier mal nicht erzählen, da das Ganze sehr schön inszeniert wurde), beginnt man bei der Polizei die Sache ernst zu nehmen, doch da ist es fast schon zu spät.
Apropos zu spät - das trifft auch für den Film zu, denn bis der mal in die Gänge kommt, wäre „Nach 30 Minuten bist Du eingeschlafen" ein wesentlich besserer Titel gewesen. Danach entwickelt sich das Ganze dann zu einem ganz passablen Horrorfilmchen, der (sorry, liebe Österreicher) an manchen Stellen durch die Sprache doch unfreiwillig komisch wirkt. Ich hab nichts gegen das Völkchen, im Gegenteil, ich mag sie sogar und verfolge auch die T-Mobile Bundesliga, aber in einem Horrorfilm wirkt die Sprache schon etwas befremdlich. Das gibt aber natürlich keinerlei Punktabzug.
Schauspielerisch ist der Streifen gar nicht mal übel besetzt. Besonders die drei weiblichen Wesen erfüllen ihre Rolle mit Leben (zumindest so lange, wie das Drehbuch es vorsieht) und die blonde Dame namens Sabrina Reiter legt sogar eine richtig gute Performance hin. Diesbezüglich rate ich auch, die „Deleted Scenes" anzusehen, da gibt es nämlich einen wirklich gelungenen Soloauftritt der Dame zu bewundern, welcher mehrere Minuten andauert, aber leider der Schere zum Opfer fiel. Ich hätte die Szene übrigens nicht entfernt, aber ich hab ja nix zu sagen.
Regisseur Prochaska (Namensähnlichkeit mit einem „Schneckerl" sind hier reiner Zufall) hat zumindest ein Gespür für schöne Bilder und im letzten Drittel gelingt es ihm sogar, eine konstante Spannung aufzubauen und zu erhalten. Noch dazu ist die Auflösung relativ pfiffig.
Insgesamt ist „In 3 Tagen bist Du tot" ein nettes Filmchen geworden, das man sich ruhig mal ansehen kann. Von „nervenzerrenden Schocks und eiskaltem Entsetzen", wie die BZ auf der Rückseite zitiert wird, ist das vorliegende Produkt aber meilenweit entfernt.
5,5 Punkte