Keine sechs Monate nach dem großen Erfolg von „Zur Hölle mit den Paukern“ schob die konkurrierende Produktionsfirma Lisa Film im Oktober 1968 mit „Immer Ärger mit den Paukern“ (mit Roy Black) einen eigenen Pauker-Film nach. Da man die Kuh melken muss, solange sie noch Milch gibt, sah sich auch Franz Seitz unter Zugzwang gesetzt, das Drehbuch für einen weiteren Lümmel-Film zu schreiben, damit er rechtzeitig zu Weihnachten 1968 noch in die Kinos kommen kann. Also schnell den geplanten Dreh für „So ein Flegel“ bleiben lassen und her mit einer neuen Runde „Pepe und seine Freunde“.
Regisseur Werner Jacobs konnte für den zweiten Teil ebenso wieder gewonnen werden wie ein Großteil der Hauptdarsteller aus dem Vorgänger: So sind zumindest Hansi Kraus, Theo Lingen, Rudolf Schündler, Balduin Haas und Hans Terofal wieder mit an Bord; Hannelore Elsner auch, diesmal allerdings nicht als französische Austauschschülerin, sondern als Pepes Schwester Marion (!), weil Uschi Glas parallel für „Immer Ärger mit den Paukern“ vor der Kamera stand. Diese nahm auch gleich Georg Thomalla mit, sodass Papa Nietnagel von dem etwas bärtigeren und kölscheren Willy Millowitsch ersetzt wurde. Wobei das nur die halbe Wahrheit ist: Millowitsch spielt Papa Notnagel mit „o“, weil Peter Alexander den Namen besser fand.
Peter Alexander? Ja genau, Peter Alexander. Der übernimmt hier – wie sollte es bei diesem Saubermann auch anders sein? – die Funktion des bei den Schülern beliebten Lehrers von Günther Schramm, der sich ja im ersten Teil mit der Direktorentochter auf und davon machte. Als Fernsehreporter Peter Roland schummelt er sich auf betont umständliche Weise unter falschem Namen ins Mommsen-Gymnasium, um Stoff für eine Dokumentation über den dortigen Schulalltag zu sammeln. Damit nicht genug, ist Peter Alexander bekanntlich auch Sänger. Und so singt er – gleich mehrfach. Mit von der Partie ist auch Heintje, der aber sagenhaft ungeschickt in das Skript integriert wurde, sodass er nur zu Beginn gleich zweimal glockenklar trällern darf (darunter das unvermeidliche „Mama“) und danach nicht wieder auftaucht. Mehr als einen Drehtag hatte das Filmteam ihn wohl nicht zur Verfügung.
Nicht zuletzt durch die Gesangseinlagen fühlt sich „Zum Teufel mit der Penne“ über weite Strecken gar nicht wie ein richtiger Lümmel-Film an, zumal er seine Zeit braucht, bis er dauerhaft ins Mommsen-Gymnasium wechselt – und würden nicht hin und wieder bekannte Gesichter durchs Bild laufen, könnte man dies für einen Ableger der Reihe halten. Auch bei den Streichen gilt es für diejenigen, die hauptsächlich deswegen einschalten, Abstriche zu machen, denn nicht nur sind sie deutlich unterrepräsentiert, sondern sie sind gleichzeitig auch schwach. Der einleitende Streich, in der angeblich Knörz‘ wertvolles Familienerbstück, eine Geige, bei einer scheinbaren Rauferei zerstört wird, ist kein Vergleich zu dem vorgetäuschten Selbstmord, der Knörz seinerzeit ins Sanatorium brachte. Noch nicht mal ein müdes Lächeln gibt es von mir für das Wörtlich-Nehmen von Frau Dr. Pollhagens „Machen Sie sich frei!“ (Inge Wolffberg ersetzt Ruth Stephan), indem sich die Schüler bis auf die Unterwäsche ausziehen, wohingegen der sich als Ministerialrat verkleidete Lehrer Roland, der mit den Schülern vorher auswendig gelernte Fragen und Antworten durchgeht, um eine Klassenrückversetzung zu verhindern, einfach nur seeehr laaang geraten ist.
Viel zu selten verliert sich auch mal ein wegen seiner Plattheit glatt gelungener Gag ins Drehbuch („Fehlt jemand?“ – „Ja, ich, aber ich komm‘ gleich!“), ansonsten bietet auch dieser Teil nur alten muffigen Ulk, der einfach an einem vorbeizieht, wurde aber gleichzeitig mit rund sechs Millionen Zuschauern der erfolgreichste Film der Reihe. Insofern kann man wohl sagen: Alles richtig gemacht. 3/10.