Die Geschichte der frühen Jahre der IRA und des bewaffneten Kampfs gegen die britischen Besatzer, etwa von 1920 bis 1924, aus Sicht des jungen Arztes Damien. Dieser wollte eigentlich nach London in eine Festanstellung, wird aber eines Besseren belehrt, schließt sich der IRA an und wird zu einem fanatischen Kämpfer. Sein Bruder Teddy, der eigentlich einer der IRA-Führer der Region war, wird nach dem Vertrag von 1924 zum Handlanger der neuen, unter britischer Verwaltung stehenden, Regierung. Tja, und irgendwann stehen sich Damien und Teddy als Feinde gegenüber …
Klingt jetzt pathetisch, ist es aber nicht. Ken Loach hat ein gutes Händchen dafür, die Geschichte ohne falsches Pathos und ohne überbordende Sentimentalitäten zu erzählen, dabei aber trotzdem genügend Futter für die Sinne zu geben und nie so trocken zu werden wie etwa MICHAEL COLLINS es geworden ist. Aber trotzdem, trotz gigantisch guter Schauspieler und einer sehr stimmigen Inszenierung, trotzdem begeistert der Film nicht völlig. Woran liegt das? Die Dialoge sind gut, die Actionsequenzen sind erstklassig und sehr realistisch, die Settings sind stimmig. Aber irgendwie mag der Funke nicht so recht überspringen. Ist es die schablonenartige Zeichnung der bösen Fascho-Briten gegen die guten sozialistischen Iren? Ist es das etwas unaufgeregte, dass alles ein wenig leblos aussehen lässt? Schwer zu sagen, denn für ein Revolutionsdrama gibt es eher wenig Schmackes. Mir fällt auch auf, dass trotz starker und lebendiger Charaktere der Funke zu den Figuren nicht so recht überspringen mag, eigentlich sind einem die Schicksale oft relativ wurscht. Insgesamt also ein schöner und guter und wichtiger Film, aber ein paar Schwächen sind da nicht von der Hand zu weisen …