Doof, doofer, Almodovar.
Anders kann man diesen langweiligen und albernen Film nicht beschreiben. Das einzig Gute an Volver ist Penelope Cruz. Sie ist hier hübsch und ausdrucksstark, wie die junge Audrey Hepburn. In der schönsten Szene des Films singt sie sogar - toll.
Aber das ist auch alles, was gut ist. Ansonsten gibt es nichts Sehenswertes im Film - und verglichen mit Cruz strahlender Schönheit - wirken alle anderen Darsteller wie Zombies.
Die Figuren passen nicht zusammen. Das gleiche trifft auf die Geschichte, den Anschluss, die Motivation der Figuren und den Schnitt zu.
Volver wirkt dementsprechend nicht wie ein Werk, das starke Frauen feiert (also ähnlich „8 Frauen“ von Francois Ozon), sondern wie der dilettantische Versuch eines Filmhochschülers mit großen Mitteln (8 Mio Euro) eine dümmliche Geschichte zu erzählen.
Im Prinzip geht es um Tote, die wiederkehren, weil sie noch etwas zu erledigen haben (Volver= Zurückkehren).
Das ist keine schlechte Idee und könnte auch interessant sein, wenn dieser Gedanke konsequent verfolgt werden würde.
Aber der Film vermeidet konsequent alles, was einen Film interessant machen könnte. Gleich in den ersten Minuten tötet die Tochter von Penelope Cruz ihren Vater nach einem Annäherungsversuch. Das ist eine spannende Ausgangssituation. Man könnte jetzt glauben, dass der Vater "wiederkehrt". Aber natürlich geschieht das nicht - "wiederkehren" tut ausschließlich Penelope Cruz Mutter.
Macht nichts, die Spannung bleibt, schließlich darf man erwarten, dass so ein Toter Mittdreißiger, der immerhin seit 14 Jahren mit derselben Frau verheiratet ist und in ein und demselben Dorf wohnt, Freunde hat, die ihn vermissen. Er könnte sogar Eltern haben, die ihn suchen und manchenortens gibt es auch Polizisten, die sich für verschwundene Personen interessieren ...
Aber bei Volver gibt es nichts dergleichen und kein Mensch weiß warum. Wenigstens an dieser Stelle hätte der Film spannend werden können, da man das Verschwinden der Leiche als Wettlauf gegen die Ermittlungsfortschritte der Polizei hätte inszenieren können. Doch bei Volver taucht die Polizei gar nicht erst auf.
Es herrscht konsequente Langeweile und alle Situationen, alle Personen, alle Motive und sämtliche Szenen sind rein behauptet, unlebendig, unglaubwürdig und austauschbar.
Nahezu jede Szene könnte man aus dem fertigen Film herausstreichen, ohne dass dies einen Einfluss auf den Schluss hätte - sogar der erstochene Vater ist vollkommen unwichtig und spielt keine übergeordnete Rolle (tatsächlich hat noch nicht mal die 14-jährige Tochter deswegen Probleme oder macht sich ernsthaft Vorwürfe ...).
Der gesamte Aufbau des Films ist so stümperhaft, dass man glaubt, ein untalentierter Jungregisseur hätte sich hier selber verwirklicht. Beispielsweise gibt es ein Restaurant, in dem Cruz sich zufällig aufhält. Plopp geht die Tür auf und im nächsten Moment hat sie dreißig Kunden und führt das Restaurant - natürlich perfekt und alle sind zufrieden. Ihre Gäste kommen vom Film und sie braucht einen Lieferwagen. Dreimal darf der Zuschauer raten, woher der Lieferwagen schließlich kommt, mit dem sie den Toten wegschafft. Richtig: Aus den gelben Seiten. Jedenfalls funktioniert der gesamte Film auf diesem blöden Niveau, bei dem keine Ursache eine Auswirkungen hat - alles was hier passiert ist einfach nur dahin geschluddert: zelluloidgewordene Unfähigkeit.
Und weil wirklich alles am Film schlecht ist, müssen wir zum Abschluss der Kritik wieder an den Anfang zurückkehren, also zu Penelope Cruz.
Es bleibt zwar dabei, dass sie der einzige Grund ist, weshalb man sich den Film überhaupt ansehen kann.
Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass sie zu 100 Prozent fehlbesetzt und unglaubwürdig in ihrer Rolle ist. Sie soll angeblich eine Wäscherin spielen, läuft aber in jeder Szene aufgetakelt durchs Bild, als wenn sie direkt zum nächsten Fotoshooting gehen würde.
Hinzu kommt, dass ihre Figur zu 100 Prozent selbstbewusst und tough ist: Intelligent und belastbar; mit beiden Beinen voll im Leben stehend; eine perfekte Köchin und Serviererin; nachher noch nicht mal kaputt, sondern scherzend, sogar singend ...
... und ganz zum Schluss erfährt man, dass diese schöne intelligente und fehlerlose Frau eigentlich etwas erlebt hat, was sie zu einem seelischen Wrack hätte machen müssen.
Also, wenn das kein blöder Film ist?