Ich mag episodisch erzählte Filme und ich mag Kettenreaktionen, die spiralartig der Katastrophe entegen taumeln.
"Babel" will zeigen wie der Flügelschlag eines Schmetterlings im Amazonas einen Orkan in Europa auslösen kann. Leider sind die Episoden in Babel und unerfindlichen Gründen nicht ganz chronologisch erzählt, so dass der eigentliche Flügelschlag des Schmetterlings erst in der Mitte des Films enthüllt wird. Ich hätte mir eine andere Anordnung der Episoden gewünscht um zu sehen wie sich die Spirale aus Zufällen immer schneller nach oben schraut, damit dem Zuschauer die mögliche Tragweite einer kleinen Ursache (der Flügelschlag) wesentich bewusster werden kann.
Aber da krankt es im ganzen Film. Ich konnte mich mit der Erzählweise nicht anfreunden. Viel zu gemächlich und langsam wird zur Sache gegangen, als dass man wirklich mitfiebern könnte, zwar fühlt man mit den Protagonisten mit, aber eine mitreißende Erzählung stelle ich mir anders vor. Dies könnte auch an der unendlich nervigen Kamera liegen. Ob hier nur einmal ein Kamerawagen verwendet wurde, wage ich zu bezweifeln. Ständig klebt die wackelige Kamera auf den Gesichtern der Schauspieler, viele Bilder sind unscharf und verwackelt. Das sollte wohl eine gewisse Grobheit in den Film bringen, was auch gelingt, jedoch fand ich das auf 144min ausgedehnt SEHR anstrengend.
Was bleibt ist ein unkonventioneller Film mit spärlichem Musikeinsatz (was ja auch mal ganz gut tut), der nicht wirklich schlecht ist, aber eben auch nicht gut.