Review

„Cyborg Cop 2“ ist trotz eines gehobenen Härtegrads und der versierten Regie Sam Firstenbergs nur ein durchschnittliches B-Movie.
Dabei fängt der Film ordentlich mit einem wahren Inferno an: Der Gangster Jessie Starkraven und seine Truppe heben ein gegnerisches Drogenlabor aus, wobei nachher noch die Polizei in dieses Gefecht eingreift. Auch Jack Ryan (David Bradley) greift ein und kann Starkraven schließlich dingfest macht. Die Massenschießerei sowie David Bradleys Kloppeinlagen sind wirklich sehr schick anzusehen und der Auftakt ist zudem sehr ausgiebig.
Starkraven wird in eine Zelle gesteckt, doch bei Nacht und Nebel abgeholt und verlegt. Man macht aus ihm einen Cyborg der neuesten Generation, doch dann kann Starkraven freikommen und zusammen mit den anderen Cyborgs die Wissenschaftler ermorden. Im Truppentransporter bricht die Cyborg-Horde dann direkt auf. Hier finden sich diverse sehr offensichtlich geklaute Elemente aus „Universal Soldier“, vor allem was die mobile Einsatzzentrale angeht.

Mit brutaler Gewalt und nahezu unaufhaltsam besetzen die Cyborgs wichtige militärische Einrichtungen. Die Öffentlichkeit weiß noch gar nichts von dem Schlamassel, aber Jack, der übrigens noch eine alte Rechnung mit Starkraven offen hat (ganz was Neues), ahnt dass etwas faul ist. Zwar versuchen ihn andere Behörden von Ermittlungen abzuhalten, aber von so was lässt sich ein echter Held nicht beirren…
„Cyborg Cop 2“ funktioniert nach ähnlichem Rezept wie der Vorgänger. Nur dieses Mal gibt es zwar etwas mehr Action, aber dafür eine wesentlich schwächere Story. Die Wendungen sind nicht immer wirklich glaubwürdig und nie überraschend, was leider Spannung und Zuschauerinteresse immer dann gewaltig sinken lässt, wenn auf dem Bildschirm mal nicht geprügelt oder geschossen wird. Immerhin ist der Film recht kurzweilig und ehe es wirklich langweilig wird, geht es meist auch schon wieder rund.
Auch andere Elemente können über den dünnen Plot kaum hinwegtäuschen. Die Dramatik wird mit dem Holzhammer rüberzubringen versucht, was aber aufgrund der einfallslosen Dialoge und wenig talentierten Mimen zum Scheitern verurteilt ist; vor allem das Blag nervt ganz schön. Hinzu kommt die unoriginelle wie obligatorische Lovestory inklusive anfänglicher Spannung zwischen Jack und der Chefin der Behörden, die ihn an seinen Ermittlungen hindern wollen.

Kommen wir zum den erfreulichen Punkten von „Cyborg Cop 2“ und das sind die Actionszenen. Sam Firstenberg hat diese sehr gut inszeniert und auch der Härtegrad ist in der ungekürzten Fassung nicht zu verachten. Doch wie in den meisten Nu Image Filmen nimmt die Actionqualität mit zunehmendem Filmverlauf ab. Der Beginn ist noch ein wirklich ausgiebiges Inferno mit Explosionen, Geballer und Geprügel, doch derartige Highlights finden sich selten. Die Erstürmung der Anlage durch die Cyborgs, das Tankstellenintermezzo und der Showdown sind noch etwas ausgiebiger; zudem gibt es ein paar sehr kurze weitere Fights und Shoot-Outs zu bewundern. Dennoch ist die Action meist gut inszeniert und choreographiert; lediglich eine Nahkampfmoves von Bradley wirken etwas hölzern.
David Bradley beweist sich auch hier mal wieder als einer der schwächeren B-Actiondarsteller, prügelt aber wenigstens die meiste Zeit über ordentlich. Die Nebendarsteller sind allesamt unbekannt, was angesichts ihrer schnell vergessenen Durchschnittsleistungen auch nicht verwundert.

Alles in allem ein durchschnittliches B-Movie mit schlapper Story, bei dem die Actionszenen aber vom Können Firstenbergs zeugen.

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