Für Starkraven ist ein menschliches Leben etwa so viel wert wie ein Butterbrot. Daher bringt er auch jeden um, der ihm nicht in den Kram passt. Doch ganz besonders gerne würde er Jack Ryan umbringen, den berüchtigten Bullen von der DEA. Denn Ryan hat vor einiger Zeit Starkraven's Bruder in einem Einsatz getötet. Bei einer Schießerei mit der Polizei ist es eben jener Ryan, der ihn - Starkraven - festnimmt. Doch konnte Starkraven vorher noch Ryans Partner mit einem Kopfschuss erledigen. Nun wartet Ryan sehnsüchtig auf den Tag, an dem der verurteilte Mörder endlich auf dem elektrischen Stuhl endet.
Sam Firstenberg inszeniert seinen zweiten Cyborg Einsatz zwar gewohnt wuchtig, aber mit David Bradley fehlt ihm doch so etwas, wie ein charismatischer Lead. In Sachen Martial Arts hat der Junge einfach recht wenig drauf und bloß weil er ne Harley fährt und ab und an ein paar Oneliner raushaut, wird er noch lang nicht zum Van Damme, sondern sieht immer noch aus wie eine blasse Kopie von Costas Mandylor. Warum er dann auch ausgerechnet noch den Namen Jack Ryan bekommt, der ja bekanntlich Tom Clancys großer Serienheld ist würde mich dann doch auch mal interessieren.
Andererseits, wen interessiert schon bei einem B-Actioner Logik und Drehbuch, solange es anständig rummst und das tut es hier. Zwar wird noch ein nerviger Sohn und eine konstruierte Love Story eingeführt, allerdings der maßen straff dargeboten, das der ganze emotionale Kram abgehandelt ist, bevor er auch nur die Chance hat die Nerven des Zuschauers zu strapazieren.
Überhaupt hat Langeweile kaum eine Gelegenheit sich auszubreiten. Wir steigen direkt ein als zwei Gangsterhorden sich gegenseitig in einem Drogenlabor blutig dezimieren. Hier wird dann auch gleich die echte Männerfreundschaft zwischen Ryan und Starkraven etabliert. Ryan tötete seinen Bruder und Glatzoraven revanchiert sich, indem er Ryans schwarzen Sidekick-Partner gleich zu Anfang totballert. Bis hierhin gibt es mehr Leichen als gesprochene Worte und auch die Kandidaten für den Showdown sind bereits etabliert.
Erfreulicherweise hält Firstenberg seinen Actionpegel dauerhaft aufrecht. Es ballert und knallt in mehreren längeren Szenen, im Grunde nur mit der Ausnahme des Showdowns. Hier wird munteres Cyborg-Scheibenschießen veranstaltet, die nebenbei die eigene Massenproduktion zwecks Weltherrschaft vorantreiben, wobei man mehrmals deutlich sehen kann, das hier Schaufensterpuppen explodieren und auch das Model der Fabrikanlage das in die Luft geht sieht von der Tricktechnik doch eher nach Godzilla der 60er Jahre aus.
Actionfreunde können aber trotz einiger Mängel locker zugreifen. Die Story ist jetzt zwar von der Stange, aber gestorben wird blutig und reichlich, man wird ja genügsam.
6/10