Review

Ein Europäer gegen einen Hardrocksänger – Kampf der Giganten.

Nick Randall ( Rutger Hauer mit rattenscharfer Entenschwanz-Frisur ) ist Kopfgeldjäger, eine Art “Colt für alle Fälle”. Gene Simmons ( genau, der Sänger der legendären Combo „Kiss“ ) spielt Malak, einen arabischen Terroristen mit einem üblen Plan – Verwüstung von Los Angeles. Zunächst ist die Jagd auf Malak für Randall nur ein Auftrag wie jeder andere auch, als aber durch ein Attentat Malaks ganz gezielt die Freundin von Randall und auch dessen bester Freund getötet werden, nimmt die Jagd einen persönlichen Charakter an. Wir befinden uns damit in den Selbstjustizstreifen der späteren 80er Jahre – also ist klar, wie der Film endet.

Das hier ist das beste Beispiel für ein typisches B-Movie mit geringem Budget. In das Drehbuch ist von diesem Geld sehr wenig investiert worden, man weiß nicht, warum Malak in L.A. ein Desaster anrichten will, die Motive sind völlig unklar. Sämtliche Araber, und es tauchen im Fortgang des Streifens viele davon auf, tragen typische rote Tücher und Bärte – oder sind übel vernarbt. Klischée olé! Und wie drückt man im amerikanischen Kino die Verachtung eines Schauspielers wenig subtil und kaum indirekt aus? Man sprengt das Kino in die Luft, in dem dessen zu dieser Zeit größter Erfolg läuft... Rambo! Danke, Gene Simmons, für diese wenig dezente Kritik an einem großartigen Film.

Auf der Habenseite steht der dicklich und behäbig wirkende Rutger Hauer, der den Film über den gleichen Gesichtsausdruck hat wie in seinem Reißer „The Hitcher“ – nur diesmal spielt er halt nicht den Serienmörder, sondern den leicht melancholisch wirkenden Kopfjäger. Ebenfalls positiv die qualitativ ordentlich inszenierten Actionszenen, auch wenn es davon im Verhältnis zu anderen Filmen dieses Zeitalters deutlich zu wenig gibt. Der Härtegrad ist hoch, Folterungen, Einschußlöcher und ein radikales Ende a la „Mann sieht rot“ – das darf so im deutschen Kino natürlich nicht sein.

Insgesamt kann man sich nett unterhalten fühlen, wenn man also nicht zuviel Tiefgang sucht und nebenbei noch ein Buch lesen will ( der Drehbuchlängen wegen ) darf man hier schon zugreifen. Von der Oberliga allerdings deutlich entfernt, daher nur 6/10.

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