Der Playboy Peter Crane (Jorge Rivero) hat zwanghafte Albträume von sektenartigen Figuren als er die Französin Yvonne kennen lernt, die wiederum von ihm träumte, er würde sie töten. Das prophezeit ihr zumindest ihr toter Mann, wobei nach wenigen Minuten eigentlich dem aufmerksamen Zuschauer schon die ein oder andere Ungereimtheit aufgefallen sein dürfte. Geheimniskrämerisch ist so ein Mord mit offenkundigem Täter nach einer Viertelstunde für einen Giallo nun nicht gerade, na zumindest erinnert sich der Mörder Peter selbst an nichts. Dass dies nun schon die Auflösung vorweggenommen ist, wäre zu einfach, schließlich geht es darum, ob denn der Frauenschwarm von Stimmen dazu getrieben wurde oder alles nur Illusion, bzw, miese Machenschaften sind. Eigentlich wissen auch alle um ihn herum von seinen Mordfantasien und seinem labilen Zustand, selbst sein Psychiater und dessen hübsche Kollegin Dr. Turner (Eva Vanicek), ebenso seine Freundin und dann auch noch ein Augenzeuge. Kurz gesagt zieht das Drehbuch seine langatmigen Bahnen, wie es sie so in dem Genre selten noch einmal gibt. Was es noch zu klären gäbe, sind höchstens die wie von Geisterhand sich bewegenden Gegenstände in Peters Nähe, die doch auf ein übernatürliches Phänomen hindeuten, doch bei den ständigen "Extravaganzen", mit denen der Beau seinen Tag ausfüllt, bleibt kaum Platz für gruselige, unheimliche Atmospähre. Lockere Partystimmung ("So Mädels, jetzt muss ich ein bisschen bumsen.") und ein eben solcher Aktionismus breitet das 70er Jahre Flair mit Schlaghosen und Schmuddelskript nur passend aus, schade, dass der Pseudogiallo ein echter Langweiler mit aufgesetzt wirrer Story ist. Der deutsche Okkulttitel "Das Geheimnis Des Magischen Kreises", den es gar nicht gibt, täuscht nicht darüber hinweg, dass die Mystik- sowie die Krimielemente wenig funktionieren und in ihrer Verbindung miteinander schon gar nicht. Man fragt sich zunehmend, wie sich der Plot aus dem Haufen Blödsinn wieder heraushangeln will und wird, Psychose, irrationale Phänomene oder die große Verschwörung, die finale Katastrophe liegt da nahe. Geschniegelte Darsteller, allen voran Big Jim Klon Jorge Rivero, stets in passender Damenbegleitung, reißen da nichts heraus, einzig die schräge deutsche Synchro vermag wohltuend für Lacher zu sorgen. Harschester Moment ist wohl folgender Satz: "Du Polizistenarschloch!", was sehr schön die dilettantische Coproduktion unter der Regie von Schundfilmer Mario Siciliano wiederspiegelt. Kläglich.
Fazit: Mehr peinlicher 70er Schund als ein sehenswerter Giallo. Macht eher Kopfschmerzen als Spaß beim Gucken. 2/10 Punkten
P.S.: Diese Review bezieht sich auf die X-NK-DVD, die neben schwankendem Ton und massig Bilddefekten sowie nervigen Bildsprüngen die mittelllange, italienische Schnittfassung enthält.