Bei "Blow" hatte ich es wieder einmal mit einem Film zu tun, bei dem ich nicht so recht weiß, was ich von ihm halten soll. Beim ersten Ansehen ist er natürlich schon ganz kurzweilig, andererseits kann ich mir aber nicht vorstellen, dass er fürs mehrmalige Anschauen geeignet ist, was dem Film nicht unbedingt zugute kommt. Der Regisseur versteht sein Handwerk gut, er ist im Stande, mit gekonnten Kamerafahrten und coolem Schnitt dem Zuschauer mit guter Optik zu verwöhnenn. Ist aber auch nichts Besonderes im Anbetracht dessen, dass fast jeder minimale Kinoerfolg über gute Optik verfügt. Die Schauspieler sind Mittelmaß, wobei man sagen muss, dass der Film ja sowieso auf Johnny Depp zugeschnitten ist, weil es sich ja bekanntlich um ihn dreht. Eine Person geht mir in diesem Film aber mächtig auf die Nerven. Penelope Cruz. Erstens mal wegen ihrem schrecklichen spanischen Akzent, für den sie nichts kann und zweitens für ihre furchtbare Hysterie und aufgedrehte Arroganz. Ich wurde da dermaßend aggressiv, echt schlimm. Gut, sollte vielleicht bezweckt werden, aber "Blow" ist sicher kein Film, bei dem der Spaß am Ansehen in irgendwelcher Weise verringert werden soll, da er durch die gute Erzählweise eigentlich verzückt. In der Erzählweise hat das Ganze aber auch einen Nachteil. Der Film wird irgendwie stückweise erzählt, wie "Memento" ungefähr. Natürlich in chronischer Reihenfolge und nicht im Geringsten so kompliziert, aber George Jung (Johnny Depp) erzählt sein Leben in einzelnen, sehr kurzen Ausschnitten, wodurch er nicht wirklich flüssig wirkt, sondern wie ein Puzzle zusammengebaut. Die Story beruht angeblich auf einer wahren Story, da konnte man also nicht viel falsch machen.
Der junge George muss mit Ansehen, wie sich seine Mutter und sein Papa (Ray Liotta) immer wieder streiten, da seine Mama mit der Armut, die in der Familie herrscht, alles andere als zufrieden ist. Ab diesem Moment schwört sich George, nie arm sein zu wollen und nie arm zu werden. Bald kommt er auf den Geschmack, mit ein paar Kumpels und seiner späteren Freundin (Franka Potente) mit Haschisch zu dealen. Sie machen das große Geld. Doch dem nicht genug, bald steigen sie auf Kokain um. Georges Freundin stirbt an einem Gehirntumor und nach und nach rutscht George immer mehr ab. Immer mehr Probleme bahnen sich an. Er heiratet die Verlobte eines Kolumbianers (Penelope Cruz) und macht weiterhin Geschäfte. Doch langsam kann er keinem mehr trauen und sogar seine vermeintlichen Freunde legen ihn aufs Kreuz. Mit der Geburt seiner Tochter Christina will er mit dem Dealen aufhören. Er befindet sich jedoch schon längst in einem Teufelskreis, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt...
So ist "Blow" ein unterhaltsamer Film für zwischendurch, den Film zu besitzen ist meiner Meinung nach sinnlos, höchstens Komplettisten brauchen den Film. Öfteres Ansehen ist auf jeden Fall unangebracht. 7/10 Punkte