Blubb...20.02.2011
Und noch ein weiteres, völlig überflüssiges Remake. Ich möchte an dieser Stelle einfach mal einen Orginalton einflechten, von einer völlig unvoreigenommenen Person, die den Film mit mir angesehen hat...sie meinte gleich zu Beginn des Films, als eine Kamerafahrt uns das Rechnerknechtschiff gezeigt hat: "Das sieht ja völlig dilletantisch aus! Absolut unecht! Der Film hat doch nix gekostet, oder warum haben die kein echtes Boot genommen?" Tja, man weiß wirklich nicht, wofür das Riesenbudget hier verblasen worden ist...so richtig teuer wirkt der Streifen nicht, nur absolut unnötig. Regisseur Petersen hat es anscheinend mit dem feuchten Element, das fing beim Boot an und ging über den Sturm zur Poseidon. Doch während die beiden ersten Streifen wirklich klasse sind, geht dieser hier genauso unter wie das titelgebende Kreuzfahrtschiff.
Der Dampfer wird nämlich just an Silvester von einer aus dem Nichts kommenden Riesenwelle getroffen und kieloben gestellt. Viele Tote, klar, doch während die meisten der überlebenden Passagiere den ruhigen Ermahnungen des Kapitäns folgend im Speisesaal auf Hilfe hoffend ausharren, nimmt ein kleiner Trupp die Sacheselbst in die Hand und bahnt sich den Weg bis zum Tunnel der Schiffsschraube, durch den ein Ausgang ins Freie als einzige Möglichkeit umsetzbar scheint. klar, nicht alle des Trupps überleben diesen harten Trip, und klar, man kann gleich nach dem Unglück wetten, wen das Schicksal wohl dahinraffen wird. Und klar, es ist dem Betrachter auch völlig egal, denn keine der Figuren wird dem Zuseher wirklich näher erläutert. Der Quotenschwule..ein Trinker...ein Spieler...kreischende Mutter samt greinendem Kind...Vater, Tochter, Schwiegersohn...blinde Passagierin...ein Kellner. Das wars.
Und da der Film auch nur zackige neunzig Minuten dauert, wobei schon nach einer Viertelstunde das Unglück passiert ist, schaut man den Leutchen schon ganz gerne bei der tricktechnisch gut umgesetzten Flucht zu, aber so richtig brisant ist das nicht, an manchen Stellen sogar unnötig kompliziert und in die Länge gezogen, um ja keine Kinder dahinraffen zu müssen. Was ist nur aus Petersen geworden...ein zweiter Michael Bay mit beinahe familiengerechtem Filmschaffen. Den Zuseher stört das, am Ende dann freut man sich weniger über die geglückte Flucht sondern darüber, daß der Film nur kurz war - denn der dadurch erzeugte Druck verhindert das Nachdenken und hält einen bei Laune. Doch der Film ist schnell vergessen, versunken im Zelluloidfriedhof, so tief, wie die schlußendlich doch gesunkene Poseidon...und nur wegen der guten Effekte reicht es noch für 6/10