Review

Wie kann ein Katastrophenfilm die eigentliche Katastrophe sein? Einen Grund kann ich nicht nennen, aber den Film dazu: Poseidon.
Der deutsche Starregisseur Wolfgang Petersen hat hier seinen dritten Film, der fast nur auf dem offenem Meer spielt, vollendet. Bei Poseidon handelt es sich um eine Buchverfilmung des Buches "Schiffbruch".

Die Geschichte des Filmes ist schnell erzählt:

Der riesige Ballsaal des zwanzigstöckigen Passagierschiffes "Poseidon", benannt nach dem griechischen Gott des Meeres, wird für eine Neujahrsfeier genutzt.
Eine kurze Bekanntmachung mit den zukünftigen Hauptpersonen und schnell darauf auch mit einer Monsterwelle, die das große Schiff ruckzuck in einen schwimmenden Sarg verwandelt, der nun kieloben auf dem Wasser treibt. Die paar hundert Überlebenden im Ballsaal werden vom Captain angewiesen dort auf Rettung zu warten, doch die Hauptdarsteller machen sich auf, selbst einen Ausweg zu finden, bevor auch der Ballsaal geflutet wird.
Die stereotypischen Charakter geben dem Film den Rest: Ein Mann der den Weg nach draußen kennt, ein selbstmordgefährdeter Mann, Leute die von vornherein wenig Einfluss auf das Geschehen haben und sterben,

*Achtung Spoiler!*
ein Vater der sich für das glückliche Zusammenleben von Tochter und dem verhassten Freund opfert
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und natürlich eine Mutter mit Kind.
Mit Klischeedialogen und mit viel nicht wirkendem Emotionen-Hin-und-Her kämpft sich das Grüppchen nun von Raum zu Raum durch, um auf eigene Verantwortung dem Tod zu entkommen. Das Ganze sieht dann ungefähr so aus: "Oh nein, der Raum wird überflutet, schnell zum nächsten". Kurz vor dem Gruppensterben schaffen sie es in den nächsten Raum, wo es wieder heißt: "Oh nein, der Raum wird überflutet, schnell zum nächsten" - und weiter geht es. Das Ende will ich nicht vorwegnehmen, aber Neues hat der Film leider nicht zu bieten.... Und das obwohl Wolfgang Petersen hinter dem Ganzen steht. Teure Effekte, Kulissen, was auch immer sind das einzige was der Film vorzuweisen hat. Nicht umsonst gab es nur dafür gute Nominierungen, der Rest ist mit der Goldenen Himbeere in der Kategorie "Schlechtestes Remake oder Abzocker" getan.

Meine Empfehlung: Da schon lieber eine Kreuzfahrt machen - es sei denn man steht auf effektgeladene 08/15-Katastrophenfilme auf Hollywood-Niveau

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