Silvesterabend auf dem Luxusliner POSEIDON. Die ausgelassene Feierstimmung wird von einer gewaltigen Flutwelle jäh unterbrochen, die das Schiff zum kentern bringt. Kieloben treibt die Poseidon im Ozean. Hilfe ist nicht in Sicht. Nur eine Handvoll Passagiere wagt den riskanten Aufstieg zum Schiffsrumpf ...
Da wo andere Regisseure viel Zeit mit den Charakteren verbringen, lässt Wolfgang Petersen schon nach knapp 10 Minuten das Inferno über die Menschen hereinbrechen. Von da an wird getaucht, geschwommen und geklettert was das Zeug hält! „Poseidon" ist eine Adrenalinspritze sondergleichen, die teils mit nie da gewesenen Effekten fasziniert! Die wuchtigen Kulissen sind atemberaubend und lassen das horrende Budget des Films erkennen.
Im Vergleich zum kurz vorher entstandenen TV-Remake mit Rutger Hauer entfernt sich Petersen noch weiter vom Original, so dass die fast minutiös aufeinander folgenden, oft tödlichen Widrigkeiten, mit denen die Helden zu kämpfen haben, immer überraschen. Es ist zwar nicht alles logisch, dafür aber packend!
Die größte Stärke des Films ist aber auch gleichzeitig die größte Schwäche. Durch die minimale Einführung in die Geschichte kann der Zuschauer kaum eine Beziehung zu den Figuren aufbauen. Dadurch interessiert es herzlich wenig, wenn plötzlich jemand auf dramatische Weise aus dem Leben scheidet. Da hilft selbst der Starbonus des einen oder anderen Darstellers nicht viel.
Fazit:
„Poseidon" ist 85 Minuten pures Actionkino, das man gesehen haben sollte! Danach braucht man auf jeden Fall eine Pause! Nur weil nicht einer der tragischen Momente wirklich zu Herzen geht und die Figuren am fürs Katastrophengenre typischen Reißbrett entworfen wurden, ziehe ich einen Punkt ab. 9/10 Punkten.