Campslasher gehören gemeinhin zu den im Amateurbereich gerne und häufig benutzten Horrorthemen, da man außer einer Hütte im Wald, einem maskierten Killer, vorzugsweise mit Pappmachete bewaffnet, und einigen Teenagern als potentielle Opfer nur noch etwas selbst angerührtes Kunstblut benötigt. Bestes Beispiel für dieses Rezept ist "Camp Corpses", der sich im Vor- und Abspann auch noch gewichtige Authentizität mit seinen Hinweisen auf wahre Begebenheiten verleihen möchte. Dort ist die Rede von zwei Morden anno '78 im Forest Green, dort genau, wo nun eine Hand voll Aufseherinnen ein Camp für unartige Jugendliche herrichtet. Die sind mittlerweile schon abgezogen, über lange Zeit führt das dazu, dass sich die langweilige Pflege des Geländes und das wohlverdiente, doch lustlose Abhängen der jungen Damen als inhaltliche Ödnis ansatzlos auf den Zuschauer überträgt. Wenn die Darstellerinnen ihre auswendig gelernten Dialoge hölzern herunterleiern macht das nichts besser, hin und wieder taucht dann noch der mit Schneetarnponcho und Gartenzwergmaske bekleidete Irre aus dem Unterholz auf und dezimiert dieselben. Dies führt zu kreativen, nein, sagen wir lieber merkwürdig ausgeführten Morden, die auch technisch überwiegend einfach Home-made-Gurken sind. Das Dargebotene schockiert nun wirklich niemanden. Das Schlimmste allerdings ist, dass jegliche Dynamik und jeder Esprit fehlt. Zu keinem Zeitpunkt erreichen die Regie und der Schnitt von Marcel Walz Tempo, schade eigentlich, denn die technischen Vorraussetzungen wie Kameraführung oder ein annehmbarer Score für einen überdurchschnittlichen Amateurfilm bringt die M/W-Crew eigentlich mit. Ihre Vorbilder wie "Freitag Der 13." haben sie jedenfalls studiert, wie an den typischen Verweisen, die sich in fast allen solchen Produktionen finden lassen, zu erkennen ist. Die ganze Geschichte im Vorspann mehr oder weniger zu verraten ist jedenfalls auch nicht gerade Spannung fördernd, wobei sich das Drehbuch mit seiner lauen Story ohnehin des 08/15-Strickmusters von Slasherfilmen in der Natur bedient. Einzig überraschend ist die Tatsache, dass nach wenigen Minuten außer dem Killer nur noch Frauen vor der Kamera agieren und das, abgesehen von den Sprachübungen, angenehm natürlich. Es fehlt scheinbar an Kreativität bei den Pappenheimern aus Pappenheim (tolles Wortspiel gell), aus ihrem technischen Know How auch in anderer Form als einem Labelvertrag zur DVD-Veröffentlichung Kapital zu schlagen. Der von einigen propagierte neue Stern am Independenthimmel ist das gewiss nicht, denn ohne eigenes Gesicht erregt ein Marcel Walz kaum Aufsehen in der immer mehr bis zur Unkenntlichkeit sich untereinander abreibende, vor sich her wabernde Amateurmasse Deutschlands.
Fazit: Eine eigene Idee zu "Camp" und vielleicht sogar noch eine zu "Corpses" wäre schön gewesen. Und würde dann vielleicht auch nicht so langweilen. Solche Filme versinken mangels Inspiration leider oftmals in Beliebigkeiten ohne Höhepunkte. 2,4/10 Punkten