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Brick Bardo ist ein hartärschiger Einzelgänger-Cop auf dem Planeten Arturos, der seinen Vorgesetzten was pfeift. Auf der Jagd nach dem Ober-Gangster Sprug (dem er zuvor übrigens schon alle relevanten Teile weggeschossen hat und der aktuell nur noch ein künstlich am Leben erhaltener Kopf ist) gerät Bardo während einer Weltraum-Verfolgung mit seinem Raumschiff in eine Art Wurmloch und wird daraufhin auf den Planeten Erde katapultiert... und zwar mitten in die übelste Ecke der New Yorker Bronx, wo die Gangs munter randalieren. Der Haken an der Sache: Arturianer sind auf der Erde leider nur knappe 30 Zentimeter groß. Das, sowie der Umstand, dass seine Fick-Mich-Knarre, die auf seinem Heimatplaneten die bösen Buben komplett pulverisiert, auf unserem Planeten nur normalgroße Löcher macht, hält Bardo nicht davon ab, der alleinerziehenden Mutter Debi und den anderen, vom Verbrechen gebeutelten Einwohnern des Ghettos gegen den Banden-Chef Braxton und seine Schergen beizustehen... Die Idee an sich hat was: Eine bizarr-krude Parodie auf "Dirty Harry" und Konsorten im Gewand eines nicht ganz ernstzunehmenden B-Streifens, der die gewohnte Baller-Action mit Science-Fiction-Tünche und ein paar splatterigen Details kombiniert. Einen gewissen Kuriositätswert kann man "Dollman - Der Space-Cop!" nicht absprechen, und das nicht nur, weil hier Jackie Earle Haley (so ca. fünfzehn Jahre vor dem Schauspiel-Comeback aus der Versenkung, inklusive Oscar-Nominierung und memorabler Auftritte als Rorschach und Freddy Krueger) aufgedreht den Ober-Baddie gibt. Insgesamt ist das aber leider nur wieder mal ein Film geworden, den man eigentlich besser finden möchte, als er es tatsächlich ist... der hier hätte nämlich wirklich gut werden können, wenn er nicht so scheisse wäre. Die dünne Handlung schleppt sich selbst über die kurze Laufzeit von knappen 70 Minuten nur sehr mühselig dahin, echte Highlights sind rar gesät, und stellenweise verkommt die Chose ob des rau-naturalistischen Flairs glatt schon zur depperten Milieu-Studie mit Alien-Zwerg. Dass Produzent Charles Band mal wieder nicht genug Kohle locker gemacht hat, merkt man nicht nur an den heruntergekommenen Drehorten (vornehmlich irgendwelche Schutthalden und die üblichen abbruchreifen Ruinen als Interieurs), sondern auch ganz schön heftig an den scheußlichen visuellen Effekten und Miniatur-Tricks (der "Dollman" agiert tatsächlich so gut wie nie in ein und derselben Einstellung mit den "normalgroßen" Darstellern). So betrachtet passt die Chose ganz gut ins Œuvre von Trash-Papst Albert Pyun, wobei man fairerweise sagen muss, dass in diesem minderbemittelten Billigfilm-Rahmen wohl wirklich nicht viel zu holen war (dass er inszenatorisch mehr auf dem Kasten hat, hat Pyun kurz im Anschluss ja mit dem besser budgetierten "Nemesis" bewiesen). Die schotterige deutsche Synchro gibt dem Streifen dann hierzulande endgültig die letzte Ölung. "Kurz"um (höhö!): trotz Mini-Bulle ein großer Kappes!

2/10

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