Das Review enthält Spoiler. Da die Story aber eh bloß Alibi für Actionszenen ist, fällt das ned ins Gewicht.
Ich hatte ja von Anfang an meine Zweifel, vor allem nachdem ich das Plakat gesehen habe mit einem stylishen Tom Cruise in voller Action-Montur cool rumfuchtelnd. Und die Zweifel sollten sich nach 10 Minuten Film gleich bestätigen.
Die einleitende Szene mit dem "Ich erschieße deine Freundin und zähle bis auf 10" fand ich schon sehr gelungen, spannend und schön hart. Als dann die Titelmelodie mit brennender Zündschnur kam, dachte ich auch, dass es schön agentig und nicht Krach-Bumm-Hirnlos wird.
Aber dann fing der Schmarrn schon an:
Das Team wird vorgestellt.. Lauter cool dreinblickende, stylish in Zeitlupe latschende Super-Agenten und Überspezialisten bestehend aus einer asiatischen Amazone (Maggy Q), einem grimmig dreinschauenden Grunzneger (Ving Rhames) und einem dämlichen Spacko-Gehilfen.
Ab da wusste ich, dass der Film schlecht wird.
Die perfekte Harmonie seiner Beziehung bei der Home-Party tat schon richtig weh. Alle fahren auf den smarten Ethan ab, weil der so tolle Sinnlosigkeiten wie "Der Verkehr ist wie ein lebendes Wesen" von sich gibt und mit seinen Super-Spezialfähigkeiten auf 20 Meter Entfernung 4 Damen beim Gespräch durch Lippenlesen belauschen kann. Der Traummann natürlich, der immer ein Bussi parat hat.
Dann gings wieder weiter mit Belanglosigkeit und der Hochzeit im Krankenhaus (die war auch fürchterlich).
Sehr gut war allerdings sein Gegenspieler, der Waffenschieber und Schwarzhändler Owen Davian (Philip Seymour Hoffman). Schön fies, hart und teils schon menschenverachtend kam der Kerl rüber und das gab dann wieder etwas Hoffnung, ob der Schrott bis jetzt vielleicht nur ein kleiner Tiefpunkt war, aber weit gefehlt.
Ab nach Berlin, wo man in einem austauschbaren Fabrikgelände mit "Durch-Wände-Schau-Kameras" die verschleppte Agentin ausfindig macht. Natürlich nimmt das IMF-Team keine Spezialtruppe mit, nein, da braucht man gleich 4 Flakk-Geschütze, die mitten im Hof aufgestellt werden um das Gebäude mit vielen Explosionen zu zerschießen.
Als man endlich die Agentin befreit hat und der dumme Gehilfe mit dem Hubschrauber wartet, gehts gleich weiter mit hohler Action. Durch ein Windrad-Feld wird geflogen, während man die Bombe der Agentin (die sich natürlich in deren Hirn befindet), entschärfen will. Das misslingt natürlich und so gehts weiter.
Ich bin mri ned mehr sicher, weil ich kurzzeitig mal eingenickt bin, aber ich glaube jetzt kommen die Szenen im Vatikan.
Die waren dann wieder recht ansehnlich (wenn mich auch dieses Super-Team da aufgeregt hat), aber das war nicht schlecht.
Auch das Verhör im Flieger hat mir gefallen, gefolgt von der spektakulären Action-Sequenz auf der Brücke. Die war richtig cool inszeniert und wuchtig.
Dann gehts wieder weiter mit dummen Sprüchen (dafür hätte ich dem Neger die Zunge abschneiden können).
"Seid ihr dabei" *schweigen* "war klar"... Oh je, die Sprüche waren teils richtig peinlich.
Am schlimmsten war aber die Beziehung zwischen Hunt und seiner Keule und dieses aufgesetzte Ich-Liebe-Dich. Die hätten gleich die Holmes als seine Frau hernehmen können, die schauen sich eh sehr ähnlich.
Und das Ende war ja wirklcih mal der Überrotz. Jetzt hat Cruise auch ne Minibombe im Hirn, die durch einen Stromschlag deaktiviert werden muss (ob das überhaupt funktioniert weiß von ihnen keiner, aber es wird schon hinhauen). Hunt liegt am Boden und die Zeit läuft davon. Kurz weist er noch seine Frau in die Kunst der Beretta ein um dann den "Spannungshöhepunkt" zu erreichen, er muss jetzt ja stromgeschlagen werden. Die Spannung steigt ins Unermessliche (Ironie) und seine geliebte Filmfrau setzt die Hand schon am Schalter an, die Musik wird immer reißerischer und dann kommts. Ethan sagt "STOPP!" - "Was ist denn los?" - "ICH LIEBE DICH" - "ICH LIEBE DICH AUCH" und der Stromkreis ist geschlossen. Wenn ich nicht so müde gewesen wäre, hätte ich den Saal verlassen. Das war schon richtig blöd und dämlich.
Natürlich kann seine Frau jetzt auch noch die 2 anstürmenden Schlingel spektakulär übern Haufen schießen, auch wenn sie davor noch nie ne Waffe in Händen hielt und so vergehen zehn Minuten, bis sie mal auf die Idee kommt "Ach, eigentlich könnte ich den Ethan wieder reanimieren".
Mund-zu-Mund-Beatmung hilft nix, auch die Schläge auf die Brust scheinen zwecklos. Nun setzt eine Och-wie-Schade-der Ethan-ist-hin-Dudelei ein und im letzten Moment kehr er vom Totenreich zurück, sofort die Waffe im Anschlag und auf den toten Bösewicht zielend..
Das wars.
Teil 1 war ja klasse, Teil 2 hirnloser Schmarrn und Teil 3 ist ne Mischung aus beidem. Bloß überwiegt hier der Schmarrn zu stark.
Fazit: Einige brauchbare Actionszenen, aber viel zu viel Peinlichkeiten und Hirnfurze. Kann man sich anschauen, aber gut ist der wirklich nicht.
Film: 5/10