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MIF-Agent Ethan Hunt zum dritten Mal in unmöglicher Mission. Nach John Woo diesmal unter der Regie von "Alias"-Regisseur J.J. Abrams bietet auch "Mission Impossible 3" wieder rund 120 Minuten actionreiche Unterhaltung ohne größeren Anspruch oder gar Tiefgang. Vom optisch mitunter übertrieben kitschigen (aber nichtsdestotrotz extrem fett anzuschauenden) zweiten Teil hebt sich Hunts dritter Einsatz durch eine - sofern man das Wort überhaupt im Zusammenhang mit "MI" verwenden sollte - realistischere Inszenierung der Actionszenen ab. Gespart wird mit knackiger Action nicht, einzig im fernöstlichen Finale hielt man sich seltsamerweise doch sehr zurück und griff stattdessen doch noch in die unrühmliche Kitschkiste.

Bis zur finalen Konfrontation bietet "M:I:3" abwechslungsreiche Schauplätze von Berlin bis Shanghai, gekrönt durch einen sehenswerten Einbruch in den schwer bewachten Vatikan. Schleichen, tricksen, an Hochhausfasaden klettern, der Fan wird mit bewährten Genrezutaten über die gut 2 Filmstunden bestens versorgt. Brachiale Gewalt steht einmal mehr kaum auf dem Programm und wenns denn mal zur Sache geht, so läuft alles im klar jugendfreien Bereich ab. Höhepunkte bietet "M:I:3" auch im Actionbereich: An erster Stelle rangiert hier ein Luftangriff auf einen Autoconvoy, der die Florida Keys passiert. Hier schepperts gewaltig und Explosionen sowie Geballer stellen auch den ansprichsvollen Actionfan locker zufrieden. Auch der düstere Berlin-Auftakt incl Cobra-Helicopter und explosiver Windrad-Action braucht sich in dieser Hinsicht nicht zu verstecken.

Aber irgendwie kommt einem doch gerade die Florida Keys-Attake doch bekannt vor? Richtig, True Lies bot einst im Grunde die selbe Szene! Überhaupt ist dies eines der Hauptprobleme der dritten unmöglichen Mission: Alles war im Grunde schonmal da! Die Florida Keys, die erwähnten Hochhausfassaden, ein zu stehlendes Objekt und auch der scheinbar unbezwingbare, eiskalte Supergangster. Innovationen sind hier leider eindeutig Fehlanzeige! Teils nette Technik-Spiellerreien der Agenten-Werkzeugkiste und auch die atmosphärischen Schauplätze können darüber leider nicht wirklich hinwegtäuschen.
Ein leichtes Unzufriedenheitsgefühl liess sich in der Folge bei mir nicht verleugnen, zumal "Mission Impossible 3" im Gegensatz zur den Vorgängern auch ein eher unspektakuläres Finale bietet.

Zufrieden sein kann man hingegen allgemein mit den Darstellerleistungen. Auch wenn ich Tom Cruise nicht sonderlich leiden kann, so ist ihm die Rolle des "Ethan Hunt" doch auf den Leib geschneidert - gerade weil er ganz im Stile eines Superagenten trotz seiner gut 40 Lenze wieder die meisten Stunts selbst ausführte. Ein Wiedersehen gibts zudem mit Teamkollege Ving Rhames und auch "Matrix"-Star Laurence Fishburne gibt sich in einigen wenigen Szenen die eher unauffällige Ehre.
Heimlicher Star des Filmes ist jedoch defintiv Bösewicht Philip Seymour Hoffman, der einmalig böse und gefühlskalt daherkommt. Ein Paradefiesling mit einigen ganz starken Szenen im düsteren Vehörzimmer und hoch über den Wolken.
Frauen haben in der Männerdomäne "M:I:3" letztlich nur Statistenfunktion. Dies gilt sowohl fürs hitzige Agentenleben als auch für Ethan Hunts Privatleben. Immerhin darf sich die holde Weiblichkeit an Hunts Seite diesmal im Gegensatz zum zweiten Einsatz (Thandie Newton) zumindest mit einem gewissen Schauspieltalent auszeichnen.

Fazit: Wenig Neues, dafür gelungene Schauwerte, ordentlich Tempo und ein Tom Cruise in guter (körperlicher) Verfassung. Scheitert nur sehr knapp an den 7 Punkten.

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