*Achtung, Review enthält extreme Spoiler zur Handlung und Auflösung - wer den Film nicht kennt, bitte bedenken!*
Agenten-Action zum Dritten. Womit wir gleich zu Problem Nummer eins kommen. Wo zum Teufel ist das Mission Impossible Fehling geblieben? Sind wir eigentlich im richtigen Film oder haben die nur versehentlich die Titel vertauscht? Nein leider nicht.
Der Film beginnt mit einer Folterszene in der sich Ethan Hunt und seine Freundin, zu diesem Zeitpunkt im Film schon seine Frau, sich gegenübersitzen und sie vom Bösewicht mit einer Waffe bedroht wird. Ethan soll sagen ob es sich bei dem was er dem Bösen gebracht hat auch wirklich um das Original handelt. Als der Oberschurke bei 10 angekommen ist schießt er und die Opening Title erscheinen
Danach sehen wir Ethan und seine Freundin zu Hause und es gibt eine Party. Hier handelt es sich natürlich um einen Rückblick. Wir erfahren das Ethan auf eigenen Wunsch vom aktiven Agentenleben zurückgetreten ist und nur noch die Rolle eines Ausbilders hat. Na toll! Irgendwann bekommt er einen Anruf und trifft sich mit einem Kollegen. Dieser sagt ihm das eine Agentin in Berlin als Geisel gehalten wird und er bittet Ethan sich der Search and Rescue Mission anzuschließen, was dieser dann auch tut. Dann sehen wir auch den Schwarzen Computerexperten aus Teil eins und zwei wieder und ein paar neue Gesichter. Ethan startet nun fast einen Alleingang und holt die Agentin raus. Woraus? Jetzt kommt es! Die ganze Berlin Szenerie beschränkt sich auf einen großen, alten Lagerhallenkomplex umgeben von etwa ein Dutzend riesigen Windrädern und das alles natürlich bei Nacht.
Von Berlin sieht man gar nichts und im Grunde hätte man diese Szene auch überall sonst wo auf der Welt drehen können. Nur dumm so was. Die Guten versuchen dann mit einem Hubschrauber zu entkommen und werden von einem anderen verfolgt der am Ende in eines der Windräder gerät und zerschmettert wird. Die Agentin die man retten wollte stirbt dann auch noch in Ethans Armen, weil sie einen Sprengsatz im Kopf hatte und man es nicht schnell genug geschafft hat diesen zu entschärfen. Sie wollte ihm wohl irgendwas wichtiges erzählen.
Lawrence Fishburne spielt den Leiter der IMF und gibt leider auch nur ein sehr mittelmäßiges Schauspiel ab und außerdem: Man ist der Mann fett und hässlich geworden!? Unglaublich. Man hätte doch etwas mehr auf die ganzen Nah und Extrem-Nahaufnahmen verzichten sollen. Dies ist nämlich auch eine der großen Schwächen des Films. Es gibt selten weit weg Aufnahmen oder Panorama Shots. Wenn doch wackelt die Kamera wie wild oder alles ist out of focus. Man bekommt ständig ein sehr beengendes Gefühl wenn ständig voll drauf gehalten wird und die Köpfe oder sonst was den ganzen Screen ausfüllen. Einfach toll man sieht so viel von diesem Film.
Und der größte Witz ist die Kameraarbeit selbst. Wir haben alle schon viel zu oft schnelle Schnitte und wackelige Kamera gesehen oder beides zusammen. Gut schnelle Schnitte weißt der Film jetzt nicht auf, klar das in Actionszenen generell etwas schneller geschnitten wird, dagegen sage ich auch nicht. Doch die Kamera ist so was von wackelig das einem fast schlecht wird. Selbst wenn einer nur ruhig durchs Bild geht oder rumsteht hat man das Gefühl in der Achterbahn zu sein. Bei den Actionszenen hätte man auch getrost die Augen schließen können und sich zu dem was man hört die Bilder selbst ausdenken können. Das wäre angenehmer gewesen. Ganz im Ernst, so eine schnelle verwackelte Kameraarbeit habe ich noch nie gesehen. Das hat mich so genervt und beeindruckt das ich mich doch leider auch fragen musste wie die Damen und Herren das überhaupt hingekriegt haben. Wahrscheinlich hat ständig einer an der Kamera gerüttelt oder so, was weiß ich. Wie man da die Bilder überhaupt noch unterscheiden und zusammen schneiden konnte ist mir ein Rätsel.
Aber nun zurück zur Story. Die Agenten sind in der Einsatzzentrale und bekommen von Morpheus einen Satz heiße Ohren weil sie die Mission vermasselt haben. Danach kommt dann irgendwie ans Licht das es um einen Gegenstand geht der sich Hasenpfote nennt und das der Oberschurke bei einer Feier oder so im Vatikan ist. Sie wollen ihn dort entführen. Unmöglich? Nicht doch für die IMPOSSIBLE MISSION FORCE, kurz IMF.
Ethan gelang dann kinderleicht über die größe Vatikan-Mauer und dann in Priester Gewand in das Innere der Stadt und eins führt zum andern und sie locken den Bösen auf die Toilette wo sie ihn betäuben und Ethan dessen Identität annimmt. Dann täuscht er noch seinen Tod vor in dem man diesed super schicke und vor allem nicht sehr billige Auto einfach in die Luft sprengt und alle entkommen. Die Szenen in Rom und im Vatikan gehören ganz klar zu den besten den gesamten Films. Hier kommt dann auch wenigstens noch mal ein bisschen Agenten Feeling auf und man erkennt wenigstens das man sich in Rom befindet und nicht so wie die tolle Berlin Szene, kotz!
Danach gibt es einige Verhör Szenen. Der droht dem und der dem, das alte Spiel halt. Dann bringen sie den Bösen wieder nach Amerika und schaffen ihn in einem gepanzertem Wagen über eine Brücke. In der Zwischenzeit hat sich herausgestellt das wohl Leute aus den eigenen Reihen in die Sache verwickelt sind und mit dem Oberschurken Geschäfte am Laufen haben. Eins führt zum anderen und die Mannschaft wird auf der Brücke angegriffen. Hier und da schlagen ein paar Raketen ein und einige Zivilisten werden getroffen. Natürlich ist niemals Blut zu sehen, warum auch wäre ja sonst zu realistisch. Aber egal ist halt ein Kinder und Weicheifilm.
Hier peng, da peng, Ethan kommt Haar scharf mit dem Leben davon und der Oberschurke wird befreit und entkommt, wie sollte es auch anders sein? Dann wird die Storyline vom Anfang des Films wieder aufgegriffen und wir erfahren das Ethan nun als Verräter da steht und seine Freundin entführt wurde. Ethan kann aus der Gefangenschaft seiner eigenen Leute entkommen und bekommt gesagt wo sich die Hasenpfote befinden soll, in Shanghai. Auf geht’s. Er hat jetzt irgendwie nur noch einen Tag oder so Zeit und will das Böse Zeug für den Austausch seiner Freundin haben. Nach ein paar wackeligen Action Szenen bei Nacht wo er mal wieder von einem Hochhaus zum anderen springen muss und ne Fallschirmaktion hinlegt., hat er es dann aber erneut geschafft und ruft den Bösen an. Gerade noch zur rechten Zeit sonst währe seine Liebste tot. Jetzt bekommt er einen Treffort gesagt und weiter geht’s .
Er muss sich betäuben lassen und danach sind wir wieder da wo der Film angefangen hat. Der Böse zählt bis 10 und erschießt seine Freundin. Der Grund war das sie unbedingt wissen wollten ob er ihnen auch das Original gegeben hat. Dann kommt aber einer der Verräter rein und reißt dem Mädchen eine Maske vom Gesicht. Tata, es war gar nicht seine Freundin, diese wird woanders festgehalten. Ethan kann dann ein weiteres Mal entkommen und macht sich auf den Weg zu einem Haus 1,5 km entfernt. Über Satellit bekommt er von einem Kollegen genau gesagt wo lang es geht. Nach etwas Lauferei kommt er dann an der richtigen Adresse an und befreit seine Freundin. Dabei kommt ihm natürlich der MEISTER in die Quere. Dieser aktiviert dann einen Sprengsatz bei Ethan im Kopf, worauf dieser sehr geschwächt ist und rumtorkelt. Naja beide müssen dann halt einiges einstecken und am Ende ist der Oberböse besiegt und tot. Doch alles recht unbrutal und ohne Blut. Doch leider kann Ethan die Bombe in seinem Kopf nicht wie geplant entschärfen und nun will er sich einen Stromschlag versetzen damit er stirbt und die Bombe kurzschließen kann. Seine Freundin, die zufällig Krankenschwester ist, soll ihn dann wieder beleben. Hier kommt dann auch der beste Spruch im ganzen Film.
ETHAN: Du musst mich umbringen, sonst muss ich sterben!
Brillant dieser Dialog, naja immerhin ein lustiges Wortspiel. Er zeigt ihr dann noch kurz wie man ne Knarre bedient und tötet ihn schließlich . Dann muss sie noch zwei Böse Buben abschießen und belebt Ethan am Ende erfolgreich wieder. Beide liegen sich in den Armen und alles wird gut, Happy End! Bei der Arbeit ist er auch wieder herzlich willkommen und alle entschuldigen sich bei ihm.
Und die Story um die es nun ging war am Ende irgendwie ein bisschen bei 24 geklaut. Die wollten halt diesen Virus oder was es war, das erfährt man in der Tat nicht, an irgendwelche Idiotenländer geben, damit man gegen die einen Krieg anfangen kann. Doch um was es dabei gehen soll erfährt man nicht. "Dann kann Amerika das tun was sie am besten können… aufräumen! " Toller Spruch doch leider war er so im Film.
Naja insgesamt ein sehr nerviges, mit relativ mittelmäßigen CGI Effects (ILM), ein Glück gabs da nur sehr wenige (die im ersten Mission Impossible waren um Längen besser), gespicktes… naja, Filmchen halt. Es war kein Action Kracher oder sonst was, es war einfach nur ein Film zum einmal sehen und Bier trinken, denn Story gab es wirklich nicht und somit hätte man auch alles unter Alkohol bestens verfolgen können. Am Ende eine riesige Enttäuschung, hätte der Film doch wenigstens einen anderen Namen getragen, das ist einfach kein Agententhriller oder sonst was, echt nicht. Jeder Teil besitzt einen ganz eigenen Stil und einen anderen Director und dies macht Mission Impossible leider zu einer der schlechtesten Trilogien der Filmgeschichte, hoffentlich bleibt es bei einer Trilogie. Meiner Meinung nach hat der Film höchstens 3 Punkte verdient aber da ich und auch ein paar andere Filmfreaks noch auf 100 andere Dinge mehr als der normale Filmgucker achten, hat er nur 2/10 verdient. That´s it, the Mission is over!