Review

Über 10 Jahre nach Erscheinen des Films kam nun auch ich in den Genuß, mir dieses "kontroverse" Filmstück anzusehen.
Erwartet habe ich eigentlich nicht besonders viel. Meine Vorstellungen rankten sich um einen fast handelsüblichen "Whodunnit"-Film aus den Staaten, der durch eine namenstechnisch hochwertige Schauspielerriege aufgewertet wurde - summa summarum also nicht wirklich viel. Der Kaufreiz, mir die vorliegende DVD zuzulegen, bestand lediglich darin, daß für einen niedrigen Preis viel geboten wurde - das Ganze auch noch limitiert... also her damit ;o).

Basic Instinct gibt dem Zuschauer meines Erachtens nach mehr als handelsübliche Kost. Die Schauspieler sind vortrefflich gewählt, der Soundtrack mitreißend und die Handlung führt mehr als einmal in die Irre.
Letztere nun noch großartig zu erwähnen hieße wohl eher Eulen nach Athen tragen, da der Film nun wirklich schon Vielen bekannt sein dürfte und mehr als einmal im Free-TV zu sehen war - also erspare ich mir dieses.
Was Verhoeven hier verfilmt hat ist ein wunderbar anzuschauender, packender und durchaus erotischer Thriller, der den Zuschauer bestens zu unterhalten vermag.
Trotz der geringen Auswahl an Verdächtigen wird hier immer wieder der schwarze Peter herumgereicht und selbst das Ende gibt trotz eigentlicher Eindeutigkeit Anlaß zum Nachdenken. Mal scheiden mögliche Mörder aus, mal werden Neue hinzugefügt und das hält die Handlung lebendig. Kein durchgehend "schwarzer Mann" aus dem Unbekannten, sondern ein geschickt reduzierter und wieder aufgefüllter Kreis von Personen bis hin zum Protagonisten könnten irgendwo mehr als nur in die mörderische Geschichte involviert sein - sei es als Täter oder auch als Helfer oder gar Helfershelfer.
Nicht zur reinen Aufwertung des Films sondern bewußt passend besetzt die Riege der Schauspieler. Michael Douglas als hin- und hergerissener Cop, Sharon Stone als intelligent-betörende Hauptverdächtige, George Dzundza als Freund und Sympathieträger und Jeanne Tripplehorn als dubiose Freundin und Kollegin spielen mehr als überzeugend ihre Rollen.
Erfreulich, daß Herr Douglas sich in der Rolle nicht hängen lassen und den heruntergekommenen, drogenverseuchten Cop spielen mußte, sondern trotz fast bemitleidenswerter Schwanzsteuerung immer noch mit Hirn hinter der Sache stehen darf.
Viel Spannung, ein nicht unbedingt überraschendes, aber trotz allem spannendes Ende, verdammt gute und überzeugende Schaupieler, ein wie bereits erwähnt mitreißender Score von Jerry Goldsmith (God of Soundtracks), ein mehr als guter Job von Kameramann Jan de Bont (der auch besser hinter der Kamera geblieben wäre), ein nicht unbedingt überraschendes, aber trotz Allem spannendes Ende und zu guter Letzt viel nackte Haut schaffen hier den Mix, der letztendlich genau das meilenweit übertraf, was ich ürsprünglich erwartete - nämlich ein schnell vergessenes Mittelmaß.
Mehr bleibt nicht zu erwähnen, zumal ich hinterher die lobenden und detailierteren Ausführungen meiner Vorgänger wiederholen würde...
Bleibt nur noch, daß ich mir die deutsche Synchro des Films nur in bestimmten Passagen angetan habe, um zu sehen wie denn da übersetzt wurde. Dies reichte aus, sie mir nie komplett anzutun. Beispiel:
Original: "Do you have any coke (sie meint Koks) in here?" "No, but I think I have some Pepsi in the fridge!"
Synchro: "Haben sie etwas Schnee hier?" "Nein, aber ich hab noch etwas Sahne im Kühlschrank!"

Mal eben 9 von 10 Punkten - aber mal wieder nur im Original! :o)

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