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William Hurt spielt einen Anwalt, der eine Affäre mit einer verheirateten Frau, gespielt von Kathleen Turner, beginnt. Die beiden beschließen Turners Ehemann aus dem Weg zu räumen, setzten den Plan in die Tat um und Hurt fälscht das Testament und erklärt Turner zur alleinigen Erbin. Zu spät erkennt Hurt, dass ihn die reiche Witwe nur benutzt hat.

Leider ist "Heißblütig - Kaltblütig" in beinahe jeglicher Hinsicht ein 0815-Thriller und bietet neben den heißen Sex-Szenen leider nur eine mittelmäßige und vorhersehbare Handlung und eine eher dürftige Inszenierung. Dann aber erst einmal zum Positiven. Kathleen Turner wurde mit "Heißblütig - Kaltblütig" über Nacht zum Star und lieferte wie später Sharon Stone in "Basic Instinkt" eine wirklich erotische Leistung ab und sorgte so für einige unvergessliche Szenen. Während sie in den Liebes-Szenen absolut hingebungsvoll und heißblütig spielt, macht sie sich aber auch als kaltblütige und intrigante Killerin ganz gut und zeigt bereits vor "Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten" und "Peggy Sue hat geheiratet", dass sie eine starke Charakterdarstellerin ist. William Hurt ist wie immer eine Spur zu arrogant dafür nimmt man ihm die Rolle des intelligenten Anwalts ganz gut ab und vor allem zum Ende hin wird er einem als Hauptdarsteller immer sympathischer. Hurt, der ebenfalls in einer seiner ersten Rollen zu sehen ist, spielt schon in diesem Stadium seiner Karriere glatt und gut, wie man ihn heute noch kennt. Die Nebendarsteller können sich ebenfalls sehen lassen, wobei vor allem Mickey Rourke, der auch eine seiner ersten Rollen absolviert, überzeugen kann.

Regisseur Lawrence Kasdan ist in meinen Augen zu sehr darauf aus, seine Handlung zwangsläufig auf die Sex-Szenen zusteuern zu lassen und leider lässt er sich auch nur bei diesen wirklich Zeit und gibt sich nur bei diesen wenigen Momenten des Films wirklich Mühe. Er setzt seine Hauptdarstellerin dabei perfekt in Szene, mit einer langsamen und bedächtigen Kameraführung und einem hervorragenden Auge für knisternde Erotik sind diese Szenen nahezu perfekt gemacht. Der Rest ist aber leider eher mäßig geworden. Er spult seine 0815-Story mit bedächtigen Tempo runter, kann dabei aber kaum Spannung aufbauen, eben weil es an innovativen Ideen mangelt und man die Handlung im Großen und Ganzen komplett vorhersehen kann. Die Kulisse von Florida ist gut in Szene gesetzt und hat sicherlich einen ordentlichen Schauwert, dumm nur, dass Kasdan dazu nicht die passenden Töne erwischt. Im Großen und Ganzen eine konventionelle Inszenierung, die die wenigenÜberraschungen des Drehbuchs ordentlich auf die Leinwand bringt, aber bis auf wenige Szenen nur selten fesseln kann.

Die Charakterkonstruktion ist ebenfalls recht klischeehaft geworden. Die Geschichte von der manipulativen Schlange, die einen dritten ausnutzt, um ihren Mann, aber eben nicht dessen Geld loszuwerden, ist nicht gerade neu und alles andere als innovativ. Auch ansonsten ist die Story kaum einfallsreich und bleibt von der ersten bis zur letzten Minute innerhalb der Stereotypen des Genres und kann so weder überraschen, noch fesseln. Und auch bei der Story merkt man dann doch recht deutlich, wie kalkulierend der Film auf Sex-Szenen aus ist und auf diese zusteuert.

Fazit:
Mit einer einfallslosen Story und einer konventionellen Inszenierung ist "Heißblütig - Kaltblütig" in jeglicher Hinsicht ein 0815-Thriller, der neben einigen erotischen Stellen nur mittelmäßige Unterhaltung bieten kann.

54%

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