Review

Mit "Crimes of Passion" kann ich mich irgendwie nicht anfreunden.

Der Film ist schrill und laut. Im Grunde dreht sich hier alles nur um das Eine, nämlich Sex. Regisseur Ken Russel entführt uns direkt ins Nightlife. Es geht um eine Prostituierte die sich selbst China Blue nennt. Tagsüber arbeitet sie für einen Modehersteller. Der glaubt China Blue alias Joanna hätte ein paar Muster an die Konkurrenz verkauft und so setzt er den jungen Bobby auf die Frau an, der sich auf der Stelle in die Prostituierte verliebt. Leider ist er verheiratet und Vater zweier Kinder...

Das Ganze ist also ganz schön verzwickt. "Crimes of Passion" einem bestimmten Genre zuzuordnen ist fast nicht möglich. Der Film ist in der Tat etwas ungewöhnlich, besser wird er dadurch jedoch nicht. Es stellt sich immer wieder die Frage ob man sich hier überhaupt die Mühe gemacht hat ein Drehbuch anzufertigen. Ich hatte immerzu das Gefühl Ken Russel hat einfach gefilmt was ihm gerade in den Sinn gekommen ist.

"Crimes of Passion" ist mit viel unfreiwilliger Komik gespickt. Dafür sorgt vor allem einer, nämlich Anthony Perkins als durchgeknallter Reverend. Er hat sich in den Kopf gesetzt China Blue von der Sünde zu befreien und sie zu retten. Zu diesem Zweck schleppt er immerzu eine Tasche mit allen möglichen Sexspielzeugen mit sich rum und eine Bibel natürlich. Anfangs mag das Ganze ja noch recht witzig sein, mit der Zeit geht einem dieser desillusionierte Pseudo Priester mit seinem Geschwaffel aber ziemlich auf die Nerven. Im Grunde ist "Crimes of Passion" ein ziemlich beknackter Film.

In "Crimes of Passion" steckt ganz vieles. Etwas Kitsch, einwenig deplatzierte Dramatik, einbisschen unfreiwillige Komik und eine Portion überflüssige Gefühlsduselei, die absolut nicht in diesen Film gehört, natürlich. Nur eines sucht man hier vollkommen vergeblich, nämlich so etwas wie Spannung oder ähnliches.

Der fetzige Soundtrack weiß durchaus zu gefallen, will aber patu nicht zu diesem mehr als seltsamen Film passen. Einzig und allein die Darsteller, allen voran natürlich die brilliante Kathleen Turner als Prostituierte mit Doppelleben, können vollends überzeugen, wenn man mal über Anthony Perkins hinweg sieht. Das ist natürlich etwas mager.

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