In den heutigen Zeiten ein Unding und auch rückblickend eher mit Fragezeichen versehen, ist inmitten der Reagan-Ära kurz nach dem Erscheinen von Rambo II - Der Auftrag [ 1985 ] vom genreerfahrenen Ruby-Spears Productions (in Zusammenarbeit mit Carolco) doch tatsächlich eine Zeichentrickserie in Auftrag gegeben worden und mit insgesamt 65 Episoden auch durchaus erfolgreich laufend erschienen. Die Umwandlung von Kino zum Fernsehen, von R-Rated zu einem für Kinder und die jüngeren Heranwachsenden geeigneten Programm und der Übertrag von live-action zu den gemalten Bildern als ein erstmal gewagtes, bis dato (und vor RoboCop: The Animation Series) auch neues Vorhaben, dass mit der gerade bei Kritikern eher unbeliebten, oft als Synonym für filmische Gewalt und Reaktionismus Figur des Rambo auch ein auf den ersten Blick merkwürdige Identifikation als gezeichneter Held erhielt. Aber: “Das Wort 'Versagen' ist bei mir gestrichen.“
“Rambo! Anywhere and everywhere the S.A.V.A.G.E. forces of General Warhawk threaten the peace-loving people of the world, there’s only one man to call. Get me Rambo! From the canyons of skyscrapers, to the canyons of remote mountain peaks, liberty’s champion is unstoppable. Rambo! Helped by the mechanical genius know as Turbo and the master of disguises named Kat, the honor bound protectors of the innocent. Rambo, the Force of Freedom.”
Unabhängig von der hohen Freigabe der (ersten beiden) Filme, wobei ja erst die Fortsetzung selber den Ausschlag für weitere Projekte gab und der Erstling bis dato noch vergleichsweise einzeln für sich stand und verhältnismäßig unterging – auch die diversen Ripoffs und andere Trittbrettfahrer sind nach dem George P. Cosmatos initiiert worden und nicht schon nach dem Original von Ted Kotcheff – , ist der historische Kontext bzw. die Neuschreibung von geschichtlichen Darstellungen (des Vietnamkrieges und seines Traumas) hierbei natürlich bis im Grunde auf null zurückgedreht und auch jeglicher Patriotismus und Nationalismus bzw. auch der Widerspruch dagegen überaus dezent platziert. Der Rambo hier wird in der ersten Folge, zu Beginn des Pilotprojektes als fünfteilige Mini-Serie zwar ebenfalls von Colonel Trautman zur Hilfe gerufen, ist allerdings ohne langes Zögern zur Übernahme der Aufgabe bereit und muss nicht etwa erst überredet und mit dem Erlass einer Haftstrafe bzw. anderen Vergünstigungen geködert werden (“Die Freude der Menschen ist Dank genug.“). Überhaupt fehlt jeglicher inhaltlicher Bezug zu den beiden bisherigen Filmen, auf die so gar nicht eingegangen und auch keine Personen oder etwa eine Vorgeschichte etwa per Texttafel vorangestellt wird. Rambo ist bekannt und muss nicht erklärt werden, nicht mal bzw. erst recht nicht den Kleinsten, und außer Trautman existiert auch niemand aus dem Filmuniversum, sodass hier andere neue Figuren an der Seite des Titelhelden und ihm gegenüber etabliert werden. (Die Reihung der einzelnen Episoden bei der Erstausstrahlung und ihre anschließende Verwertung ist deswegen auch unterschiedlich; eine Sprunghaftigkeit mit geografischen Hin und Her, was bei Unwissenheit im Grunde auch nicht auffällt.)
“Jetzt wirst du auch ein Relikt aus der Vergangenheit werden, Rambo!“
Folge 1 "Der erste Schlag" stellt dabei gleich drei potenzielle Gefahren auf der Seite des Bösen, der Hierarchie nach auf; drei Gegner, die die erste Schlacht auch verlieren, aber der Krieg selber noch weiter und in den folgenden Episoden erst richtig vorangeht. Die Einführung ist kurz und knapp, sowohl auf der Partie der Guten als auch bei ihren Gegenübern, das Ziel klar umrissen und die ersten Auseinandersetzungen flugs passiert. Rambo, der bis dato nicht etwa im Steinbruch weilte, sondern Wildfischen an einem lauschigen Waldsee und dies auch mit einem Buch in Reichweite betrieb, wird per Order nach Tierra Libre gebeten, um die armen Bewohner dieses lateinamerikanischen (?) Staates vor den zahlenmäßig überlegenen und mit Panzer ausgestatteten Schuften zu beschützen.
Erstaunlicherweise und dies im Nachhinein am interessantesten neben der zeitgeschichtlichen Entwicklung, die derart militantes Erzählen für den Nachwuchs problemlos gestalten sollte und heutzutage gänzlich 'politisch unkorrekt' ausgefallen wäre, ist die Behandlung vom Einzelkämpfer Rambo als Teil eines Teams (“Einer für alle. Alle für einen.“), wobei man im Grunde sowohl die Söldnereinheit von John Rambo (2008) als auch Stallones weiteres Standbein, die Expendables - Reihe (2010/12/14) in seiner Ensemblegestaltung (“Wenn man zusammenhält, schafft man alles.“) bereits vorwegnimmt. Überhaupt erinnert Folge 1 an den ersten Expendables, wobei man (dramaturgisch fortlaufend) ein fiktives Eiland ebenfalls vor einer Militärdiktatur bewahrt, während die Zeichnungen selber, das hohe Actionaufkommen und das schnörkellose Erzählen (“Seid bereit, wenn wir euch brauchen.“) zudem an die gleiche Bearbeitung von G.I. Joe a.k.a. Action Force – Die neuen Helden (1983 - 1986) erinnert und mehr oder minder Abklatsch bzw. fließender Übergang bzw. die Gleich- oder Vorrangstellung dazu, je nach Gusto ist.
Hier wird dort (oder auch dem erfolglosen Chuck Norris - Karate Kommandos, 1986) liegt der Wert auf der raschen Kurzweil, wird mit Details zu den Figuren, sowohl in der Animation als auch dem Charakter selber recht gespart und alles andere wie der nahen und fernen Umgebung gleichsam wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Trautman erkennt man selbst dann nicht, wenn man weiß, dass es Richard Crenna darstellen soll. Alles, was mittig im Bild ist (meist Rambos nackter gestählter Oberkörper) wird eventuell näher, aber auch nur rudimentär in Augenschein genommen, Umrisse und Farben sind oft zu erahnen und Landschaften und Panoramen werden sowieso mit seitlichen Schwenks von links nach rechts und umgekehrt überflogen, ignoriert und sind eher strategisch, als Schauplatz einer Auseinandersetzung platziert. (Brücke, Stadtmauer, Airport, Truppenübungsplatz, Kaserne, Hauptquartier etc., oder die legendäre Yamato in Episode 4 “Hebt die Yamato“, die als Druckmittel geborgen und zum erneuten Kriegseinsatz und gewünschten und vorläufigen Triumph in Episode 5 "Die Invasion von Tierra Libre" aufgerüstet wird). Situationen selber werden oft schräg aufgenommen, in einer Schieflage, die gerade bei den Angriffen der Bösewichter sowohl Gefahr als auch Schnelligkeit und Eile hervorheben sollen. Die erste Folge nimmt sich gar noch Zeit für die Vorbereitung und steigert sich erst langsam in ihrem Gebaren, fackelt dann aber in der vorläufigen Endschlacht den halben Dschungel und auch einige Panzer ab; ohne natürlich, dass den Insassen etwas passiert und sich stattdessen vorher am Retten aus dem Flammenmeer sind. Eine gleichzeitige Nachdrücklichkeit von Gewalt (bspw. eine Foltereinlage, die den gefesselten Rambo auch ausdrücklich "Winseln" sehen soll, viel Munitionsfeuer, gezückte Messer etc.), die sowohl durch Cliffhanger in Form von Schwarzblenden noch forciert wird, und durch diverse neunmalkluge Sprüche vom Helden (mit Synchronisation von Danneberg) und dem "Nichts passieren" wieder ausgehebelt und auf kindgerecht reduziert wird.
Zumeist, nicht ständig gezeigt wird also, wie das großflächige Kriegsgeschehen keinerlei Tote oder Verletzte zurücklässt, sondern der Angegriffene noch rechtzeitig aus dem brennenden Panzer etc. herauskrabbeln kann, die Das A-Team Methode quasi, wo zwar auch alles in die Luft fliegt und von Maschinengewehrstößen versiebt, aber tatsächlich nur Material zu Kleinholz verarbeitet wird. In Folge 2 geschehen zwei “Kollateralschäden“ am Mensch, mutmaßlich, aber im Off und mit einem derben Satz besiegelt. Sowieso ist die nahtlos anschließende Episode von Beginn an auf Sturm gebürstet, wieder die Attacke des Feindes, der auch gleich das als Verteidigungsinstrument geplante Militärflugzeug, die Lockheed AC-130, Rambos Ersatz, den “Engel der Zerstörung“ kapert und damit aus himmlischen Höhen auf bleihaltigen Großangriff und Flächenbrand setzt. Dazwischen wird ein hispanischer Bube, der angesichts Rambos Heldentaten mit Handgranate und Panzerfaust später auch unbedingt in die Armee will, von der Reagan-Regierung indoktrinierten Dressurmaschine lektoriert, was er als Erstes und wichtigstes dafür mitbringen muss: Gehorsam lernen. Werbung mal nicht nur für eine Spielzeugfigur, sondern die Rekrutierung, die Nachwuchsförderung, den perfekten Hardliner-Soldaten, der keine Fragen stellt und höchstwahrscheinlich sowieso als Erstes im Kampf fällt.
Ähnlich moralisch wie die kurz zuvor laufende Mr. T - Serie, die am Ende jeder Folge noch einen Sermon vom Titelhelden in natura bereithielt, wird man dabei und weitere Lektionen wie “Freiheit ist ein Geschenk, dass für alle, oder für keinen da ist“ und “Freiheit ist ein Geschenk, dass man nicht behalten kann, bevor man nicht bereit ist, es mit allen zu teilen.“ aber noch lange nicht. Allroundtalent und Tier- und Kinderfreund Rambo hätte zwar auch das Zeug zum Predigen und die Lehren und Weisheiten im Handgepäck, beschäftigt sich aber weiterhin mit Extremsport (zur Bekämpfung von Warhawk wird auch Skislalom wie der Bogner gefahren und Paragliding, Tiefseetauchen, Ringen mit einem ausgewachsenen Panther etc. absolviert, und zuweilen auch ohne Fallschirm aus dem Flieger abgesprungen) und seinen Kampfmätzchen mit unterschiedlichem Waffengerät. Im Gleichschritt Marsch und zur Stelle bereit ist er auch ohne Trautmans Wissen und Order, also mit quasi vorauseilenden Gehorsam am “Kampfplatz Bronx“, der ersten materiell und formell höchst interessanten Folge um einen Haufen schießwütige, mit Motorrad berittene Punks im UN-Sicherheitsrat, Turbanträger mit Flammenwerfer und Flugabwehrraketen am New Yorker Flughafen, die auf denselben das Flammende Inferno entfachen und letztlich eine Todesmission zur Befreiung einer entführten Frau, die stilecht in einem Abrackhaus in der No Go Area der verlotterten South Bronx gefangen gehalten wird. Rambo mal raus aus dem elenden Dschungel und erstmal vogelfrei in der (auch besser gezeichneten) Großstadt, unter den Augen der Freiheitsstatue und im Schatten der beiden noch standfesten Türme des World Trade Centers, dazu augenöffnende, vor Wollust frohlockende Actionszenen (eines der Stützpunkte für die Bodenraketen ist nach dem Dauerbeschuss richtig am Schmelzen, bevor es in alle Einzelteile zerbirst) und eine Geschichte, die zwischen einem Die Klapperschlange in der Jetztzeit und Death Wish III - Der Rächer von New York, den Koryphäen des Achtziger Jahre Filmes quasi laviert. (In Folge 15 "Die Kanone im Suez Kanal" wird offensichtlich Die Kanonen von Navarone zitiert.)
Dieser willkommene Übertritt von Land zu Stadt und von weiter Fläche bzw. auch undurchdringlichen Dschungeldickicht wird bspw. auch in Episode 6 “Gefahr in der Unterwelt“ dargeboten, in der General Warhawk den Raub von Gelddruckplatten in Chicago plant, dazu die unterirdischen Tunnelsysteme und vorher ein großangelegtes Panzermanöver in den Straßenschluchten der Ostküstenmetropole nutzt. Rambo, trotz der Zivilgesellschaft halbnackt wie immer, wird in der Geschichte gar in eine zünftige Kneipenschlägerei verwickelt und muss später im Untergrund noch einer Rattenplage ausweichen, bevor es in einer fünfminütigen Verfolgungsjagd zweier Hubschrauber längs durch die Subwaystrecke und anschließend einen Luftkampf über den Wolken von Illinois' Hauptstadt am Michigansee, plus nach dem vorläufigen Absturz eines der Fluggeräte in die weitere Verfolgungsjagd, diesmal Motorrad - Hubschrauber kulminiert. Die Moral an die Kinder wird diesmal subtil eingespeist: Auch wenn man außer Hundemarke und roten Stirnband keine Oberbekleidung beim Chopperfahren trägt, ein Motorradhelm ist Pflicht.
Zwischen militanter Action und dem traditionellen Abenteuer, wo eher der Weg das Ziel, die Erkundung unwegsamen Territoriums und das Durchqueren verschlungener Pfade die eigentliche Handlung ist, bringt man dabei durchaus Abwechslung in die Erzählungen, wobei Rambo auch mal Schwächen zeigen darf, während er mit der Bleispritze in der Hand Minuten später wieder die unbesiegbare Kampfmaschine ist. Folge 7 “Abenteuer in Tibet“ formuliert zumeist nur die Strapazen beim Aufstieg in die Berge und den Widerstand gegen die Unwirtlichkeit der Natur, während die Rettung einer minderjährigen buddhistischen Eminenz anschließend im Vergleich dazu problemlos vonstattengeht. Folge 8 "Die Todesinsel" wandert auf ähnlichen Spuren, wenn Rambo und Kompagnon Turbo mit ihrem Fluggerät über einem dschungelartigen Eiland bei Indonesien und direkten S.A.V.A.G.E. Stützpunkt abgeschossen werden und es zusätzlich mit dem örtlichen Geriet in Form von Krokodilen, Pumas und Pythons zu tun kriegen (“In dem Zoo scheint Fütterungszeit zu sein.“). Folge 10 “Entführung im Sarg“ stellt am Ende der Geschichte die Erstürmung einer gruseligen Burg in den Bergen Moldawiens, trotz aller aufgestellten Fallen wie u.a. giftige Skorpione vor, wobei das Anwesen selber von einem Nachfahren von Vlad Dracula geführt wird, der mit einem gekidnappten Friedensnobelpreisträger eine tödliche Waffe erbauen will und von Rambo und seiner Truppe entsprechend gestört wird. Bis dato gibt es wilde Motorrad- und Autojagden in Stockholm, eine Kletterpartie auf einem führerlosen LKW, ein Kampf auf und unter einem Zug auf dem Weg nach Karlskrona und eine Motorboothatz auf einem See, wobei man sich angesichts dessen wirklich am Fragen ist, ob den Autoren (hier Matt Uitz) nicht irgendwann mal die Ideen ausgehen. Die Actionszenen selber sind in der Masse etwas beliebig, da rein auf Schnelligkeit und Abwechslungsreichtum hin programmiert.
Stimmiger in der Abmischung und austarierter, ausgereifter im Wechsel von Aktion zur Geschichte und zurück bzw. sich aus der Geschichte ergebend und erhebend macht es die Folge 11 "Die Bombe unterm Weißen Haus", in der Warhawks Mannen mit Zeitbomben per Kanalisation unter dem Hauptquartier der Sicherheitskräfte vom Weißen Haus platziert Zutritt verschaffen wollen und dazu auch einen hinderlichen, da störenden Arbeiter von den Stadtwerken als Gefangenen nehmen. Dumm nur, dass dieser ein Kriegskamerad vom Rambo ist und man dessen Aufmerksamkeit so gleich zweifach auf sich lenkt. (Der offensichtliche Fehler war ein Attentat per Pumpgun aus dem Gullydeckel heraus, bei dem der bis dato friedlich im Straßencafé hockende Elitesoldat natürlich wachsam wird, sind seine reizende Begleiterin Kat gleich mit.) Zeit für eine kleine Handvoll ebenso kleinerer, aber geschickter Actionszenen, bei dem u.a. erstmals auffällig Ursache und Wirkung eines Schusswechsels direkt im Bild stattfindet und nicht getrennt wird – Rambo hüpft hinter ein Auto, dass von den Kugeln eines fleißig feuernden Schergen zerfetzt wird – , und Zeit auch für die erste Rückblende in den Krieg, in der ein Flächenbombardement großes Unheil, nun ja, eine bleibende Beinverletzung und -behinderung für die Zielpersonen bringt.
Folge 13 "Angriff auf Las Vegas" sieht Warhawk auf Raubzug in der Glücksspielstadt platziert, wozu er als Ablenkung erst den Hoover-Staudamm sprengen will und dies auch versucht, aber dann doch auf direkten Angriff und Waffengewalt übergeht. Der bessere Teil der Episode spielt auch in der Urbanität, u.a. in einem hochgewachsenen Nacht- und Varietéclub namens “Pink Swan“, in dem ein schwarzer menschenfressender Panther auf der Jagd nach Beute und lästigen Spitzel umgeht, während die Action meist in der Wüste davor und mit allerhand Verfolgungsjagd samt Kanonenbeschuss und so etwas staubig angesichts der Möglichkeiten ist. Inklusive Kat im Tanzkostüm und im Tarnfleck, während die Gegenspielerin Pantera neben einer Peitsche nur noch einen Hauch von Leder trägt.
In Folge 14 "Acra - Stadt der Schätze" wird die heilige indische Stadt von aus der Luft abspringenden Schergen von Warhawk ohne großartige Gegenwehr eingenommen und die Bewohner zum Arbeiten in den Minen akquiriert. Rambo bekommt über Trautman vom Pentagon den Auftrag, sich dort mal umzusehen und kurz nach Eintreffen vor Ort und den ersten fliegenden Handgranaten auch schon (scheinbar) wieder ab den Ab- und Rückzugsbefehl, an den er sich natürlich nicht hält und der auch eine Finte von einem übergelaufenen lokalen General der Marke Tunichtgut und Gierschlund ist. Geschrieben von Barbara Chain sieht sich der Freiheitskämpfer, der Krieg verabscheut, dann von Hubschraubern beschossen, von einer mit Flammenwerfern angekokelten Hängebrücke in den Abgrund befördert, von einer aufgescheuchten Elefantenherde und deren Stampede verfolgt und dennoch bald am Ziel seiner Wünsche: der Befreiung der armen Menschen nämlich und des moralischen Schlusswortes, dass wie immer der strahlende Held der Geschichte und viel Wahrheit damit spricht.
In der von Barbara Chain geschriebenen Folge 16 "Die Terrorwelle" werden gleich drei Geschichten innerhalb einer großen Handlung erzählt, zweimal eine Geiselbefreiung im Stirb langsam - Stil, wo Rambo erst eine Gruppe als Geiseln genommener Schulkinder auf Ausflug aus der Freiheitsstatue befreit und anschließend noch in Paris den Eiffelturm vor der Explosion rettet, wobei dort Reminiszenzen an Das Laserstrahl-Kommando erweckt werden. Beide Kurzerzählungen arbeiten mit relativ wenig Aktion und der vermehrten Auslegung auf Thrill, während es im Finale des Ganzen nur daran geht, das aufgespürte Hauptquartier von dem dahinter steckenden Warhawk aufzuspüren und großflächig zu zerstören. In Folge 17 "Der Superjagdbomber" wird der Plot vom "Engel der Zerstörung" etwas variiert, wieder eine mächtige Luftkampfmaschine vom Feind an sich genommen, wobei der Übeltäter hier ein ehemaliger Kriegsgenosse vom Rambo und damit ein alter, nur eben übergelaufener Bekannter ist, der mit dem Gerät die Ausbeutung einer Blutdiamantenmine in Afrika durch Warhawk schützen will. Die Freiheitstruppe der echten Amerikaner vereitelt dies Ansinnen natürlich, wobei in der Folge offenkundig auch die Artenvielfalt und der Tierschutz in Afrika dem Autoren wichtig ist.
Folge 18 "Die Zerstörung von Delgado" orientiert sich eher an die Katastrophenfilme von Irwin Allen, inklusive einer 'Wackelkamera', die durch ihr Zittern und dem Veranschaulichen eines Erdbebens mit einem unruhigen Bild phasenweise allerdings recht anstrengend zu schauen ist. Auch die Episode selber ist recht dramatisch, mit einer Daueranspannung, in der nacheinander das entsprechende Beben, ein Nachbeben, eine dadurch ausgelöste Flutwelle und ein Vulkanausbruch die südamerikanische Stadt Delgado am Zerstören sind. Der Ort selber sieht bei Eintreffen von Rambo, seinem Team und hier erstmal auch Trautman direkt involviert aus wie nach der Apokalypse, Ärger machen dann vor allem Warhawk und seine Mannen, die nichts Besseres zu tun haben, als jegliche Versorgung der Bewohner zu kapern und sämtliche Nachschubtransporte am Überfallen sind. Auch Folge 20 "Ninja Killer - Der schwarze Drachen", nach der recht standardisierten Folge 19 "Das geklaute U-Boot", in der es um die Rückholung eines gekaperten nuklearen Submarine geht, ist relativ abseits des sonstigen Schemas gesetzt: Der Black Ninja wird nach einer von Rambo vereitelten militärischen Operation von Warhawk als Auftragskiller engagiert und dies auf eben jenen angesetzt, wobei sich der Kriegsveteran gerade auf Urlaub in seinem Waldhäuschen befindet und dort die Mutter Natur erkunden ist. 'Umzingelt' von vielleicht einem Dutzend ebenso schwarz maskierter Helferlein muss sich der Vietnamveteran eher mit Tricks, Finten und Dschungelfallen der Übermacht erwehren und kurz vor Ende auch noch in den Martial Arts Kampf mit dem japanischen Söldner gehen; Fortsetzung angekündigt und zwei Folgen später auch schon ausgeführt.
[Grundsätzlich werden nur die ersten ca. 20, in Deutschland auch auf VHS erschienen Episoden in Augenschein genommen, manche mehr und manche weniger. Die erzählerische und gestalterische Qualität wird folgend allerdings beibehalten, von der Prämisse her wiederholt sich vieles, wobei Folgen wie Folge 23 "Pirate Peril" um Seeräuber vor Hong Kong, Folge 29 "Lagoon of Death" um Rambo auf Kunsturlaub in einem erstaunlich leeren Venedig, Folge 30 "Snow Kill" um die Invasion eines abgelegenen Skiressorts in Utah, Folge 32 "Swamp Monster" um ein scheinbares Ungeheuer in den Bayous, die selbsterklärende Folge 45 "When S.A.V.A.G.E. Stole Santa" und bspw. auch Folge 59 "Monster Island" noch so einige Ideen der Autoren bieten.]