Review
von Ruegs
Der amerikanische Journalisten Capt. Jakob „Jake" Geismar (George Clooney) reist an die Potsdamer-Konferenz im Nachkriegs-Berlin. Ihm zu Seite steht dabei der Fahrer Patrick Tully (Tobey Maguire). Die Stadt wurde in vier Sektoren aufgeteilt und steht unter der Verwaltung der Besatzungsmächten USA, Grossbritanien, Frankreich und Russland. Obschon der Krieg vorbei ist, ist die Lage in der Stadt sehr angespannt und unsicher. Der Fahrer Patrick entpuppt sich ebenfalls als Verräter und Betrüger und er versucht ständig alles zu seinem Vorteil zu nutzen und Profit zu machen. Sein Ziel ist es, mit seiner jüdischen Geliebten Lena Brandt (Cate Blanchett) das Land zu verlassen und nach Amerika zu reisen. Es stellt sich heraus, dass Lena die Ex-Freundin von Jakob ist, mit welcher er vor dem Krieg eine Beziehung hatte. Unterdessen ist sie jedoch mit dem Mathematiker und Raketenspezialist Emil Brandt verheiratet, prostituiert sich und ist eben die Geliebte von Patrick. Emil Brandt selber musste untertauchen da er sowohl von den Amerikanern und Russen gesucht wird, ausserdem besitzt er Unterlagen welche die unmenschlichen Zustände im Dora-Mittelbau beweisen. Als Patrick in Potsdam erschossen aufgefunden wird, wird die Geschichte noch komplizierter und rätselhafter. Da sich niemand wirklich für diesen Todesfall zu interessieren scheint, forscht Jake auf eigene Faust weiter. Er kann jedoch nicht verhindern, dass auch Emil Brandt ermordet wird und muss feststellen, dass der Krieg die Menschen komplett verändert hat. Sie sind bereit über Leichen zu gehen um damit ihr eigenes Leben zu schützen. Das Überleben ist das einzige was wirklich zählt und auch Lena hat ein dunkles Geheimnis. Als Jüdin hat sie während des Krieges geholfen, zwölf versteckt lebende Juden aufzuspüren, um nicht selbst deportiert zu werden. Der Film endet damit, dass sie in ein startbereites Flugzeug steigt und Berlin verlässt.
Es gelingt dem Film zwar gut die Nachkriegs-Probleme aufzuzeigen, aber die konstruierte Story will den Zuschauer nicht so recht mitreissen. Die Charaktere sind auch nicht wirklich greifbar und alles kommt ein bisschen wirr und planlos daher. Man wartet eigentlich bis zum Ende auf eine Auflösung oder eine Erklärung, aber da kommt leider nichts. Die Schwarzweiss-Produktion im Retro-Look kann sich aus technischer Sicht aber durchaus sehen lassen. Insgesamt ist mir der Film zu blass und zu langweilig um ihm eine bessere Note zu geben.
Der Begriff "Good German" ist übrigens nicht, wie man meinen könnte, positiv gemeint, sondern im angelsächsischen Sprachraum eine negative Bezeichnung für Menschen, die sich unter einem politischen Regime unauffällig verhalten, zwar keine Täter aber dafür schuldige Mitläufer sind.
Note: 5 / 10