Der Journalist Jake Geismar reist kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs zur Potsdamer Konferenz, um darüber zu berichten. Insgeheim hofft er aber, seine alte Jugendliebe wiederzufinden. Als in der russischen Besatzungszone die Leiche eines amerikanischen Soldaten gefunden wird, gerät Jake nach und nach in ein gefährliches Mordkomplott.
Das Konzept von the good German ist ziemlich ungewöhnlich. Es wurden viele prominete Stars verpflichtet, aber ansonsten alles bewußt auf einfach gehalten. Das fängt bei der wenig beeindruckenden Kamera an und geht über in die sichtlichen Kulissen des zerstörten Berlins (die Gasse mit den Trümmern wird gleich drei mal in verschiedenen Szenen genutzt. Als Stilmittel war deutlich der Film noir das große Vorbild, nur warum man jetzt unbedingt alles in schwarz/weiß drehen mußte erschließt sich mir nicht so ganz, höchstens das der kurze Einsprengsel von Truman, Churchill und Stalin nicht so ganz aus dem Rahmen fällt.
Die Story spielt dabei kurz nach dem Krieg im Juli 1945. Die Siegermächte treffen sich in Potsdam um Grenzverhandlungen und weitere Aktionen abzusprechen. Hier trifft der Reporter Geismar ein und merkt erst viel später das er bewußt von Kräften im Hintergrund nach allen Regeln der Kunst manipuliert wird. Gesucht wird nämlich dringend von Amis und Sowjets ein gewisser Emil Brandt, dessen Vorgeschichte und Verbleib den zentralen Punkt darstellt. Geismar und auch sein umtriebiger Fahrer habne/hatten eine Affaire mit dessen Frau Lena (ich hätte Cate Blanchett echt nicht wiedererkannt) und so werden in diesem Thriller immer mehr Puzzlestücke zusammengefügt bis hin zum nicht gerade happy ending.
Die Zeit und Location spielt dabei gar nicht so eine große Rolle. Auf die Verhandlungen und auch Nazivergangenheit wird kaum entscheidend eingegangen. Abgesehen von dem Raketen Plot hätte das Ding auch genauso gut zu jedem anderen Zeitpunkt spielen können. Lustig fand ich allerdings wieder das man George Clooney fünf Faustkämpfe beschert und er dabei 4,5 Mal die Fresse poliert bekommt, Schadenfreude rules. Trotzdem bleibt aber nur ein annehmbarer Thriller der ruhigen Sorte. Viel spannendes passiert nicht wirklich, man bekommt einen Hinweis, stiefelt zur Person wo die Spur hinführt, bekommt den nächsten Hinweis usw. Aus der Story und den konstruierten Settings der Nachkriegszeit, wäre ein Politthriller wohl die bessere Wahl gewesen.
5/10