Bereits sechs Jahre vor dem vieldiskutiertem "Brokeback Mountain" inszenierte Ang Lee seinen ersten Western.
"Ride with the Devil" ist durchweg gelungen und zeigt erneut das große Talent des Regisseurs.
Die Handlung ist angesiedelt in der Bürgerkriegszeit und erzählt in epischer Form seine interessante Geschichte.
Die Schauspieler können alle überzeugen , auch wenn die Besetzung von Jewel etwas unglücklich erscheint. Klischees werden weitesgehend vermieden und auch die Liebesgeschichte ist unaufdringlich und sehr glaubhaft.
Trotz der hohen Anzahl an emotionalen Szenen kann "Ride with the Devil" durchweg gut unterhalten und gleitet nicht in kitschige Gefilde ab. Die Laufzeit vergeht ziemlich schnell , nur in der Mitte gibt es den ein oder anderen Handlungsdurchhänger. Auch visuell ist der Film absolut gelungen : Ruhige Kamerafahrten und hervorragende Landschaftsaufnahmen wechseln sich ab mit rohen Gewaltausbrüchen. Die Schießereien sind ziemlich blutig inszeniert und der Gewaltpegel ist allgemein recht hoch.
Das Drehbuch ist um Authenzität sehr bemüht und versucht eine neutrale Darstellung zu bieten.
Die Erzählstruktur ist leicht ungewöhnlich , teilweise werden wichtige Ereignisse nur kurz abgetan und auf weniger handlungsfördernde Sequenzen mehr Zeit benötigt. So hat Lee's Werk eine ungewöhnliche Atmosphäre für einen Western.
Weiterhin gelungen ist die großartige Ausstattung und die sehr passende Filmmusik ,und die realistische Ausarbeitung der Charaktere.
Fazit:
Einer der wenigen wirklich gelungenen neuen Western, der gleichzeitig auch als gutes Unterhaltungskino funktioniert.Auf jeden Fall lohnenswert.
7,5 / 10