Review

"Ride with the Devil" hätte durchaus zu den wirklich hochklassigen Western der letzten Jahre gehören können, wohl gemerkt hätte. Mit Bürgerrkriegsszenario und Partisanenkampf bietet Regisseur Ang Lee ("Tiger & Dragon") auch einen netten Kontrast zur typischen Pferdeoper a la Kostner, im weiteren eine wirklich gelungene Optik und einen schönen, manchmal gar epische Atmosphäre erzeugenden Soundtrack. Leider fehlt dem Film eine durchdachte Struktur: So gibt es zwar nach hübsch inszeniertem Beginn eine solide Portion recht harter Action, ebenso zum Ende hin, doch hängt "Ride with the Devil" im ausufernden Mittelteil doch mitunter gewaltig durch. Dank ansprechender Optik und Akustik wirds zwar nie wirklich langweilig aber sichtbar vorran will die Handlung einfach nicht kommen. Fast konsequent merkwürdig bleibt auch letztlich der unbefriedigende Ausklang des Filmes: Weder Fisch noch Fleisch, nichts Endgültiges, nichts Spekatuläres...

Wenig hilfreich sind hierbei sicherlich auch die - nennen wir es einmal - zumindest nicht ganz glücklich gecasteten Darsteller: Sowohl Skeet Ulrich als auch Tobey Maguire bleiben trotz aller Prefessionalität seltsam unsympathisch, kühl und dienen auch in ihren häufig groben Verhaltensweisen meist nicht wirklich der Identifikation seitens des Zuschauers. Die ebenso wenig sympathische deutsche Synchro setzt dem Ganzen die Krone auf und lässt inbesondere Maguire vielmehr beinahe wie einen Psychopath erscheinen. Überzeugend "normaler" agiert schließlich Jeffrey Wright und Sternchen Jewel Kilcher macht ihre Sache, etwaigen Unkenrufen zum Trotz, nicht nur optisch souverän.

Fazit: Ein an sich guter, professionell und aufwendig inszenierter Western vor interessantem Bürgerkriegshintergrund, der jedoch nicht vollkommen ausgereift und etwas seltsam besetzt erscheint.

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