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Die Welt im Jahr 2018: Es gibt keine Länder, keine Kriege und keine sozialen Missstände mehr, riesige Corporations teilen sich die Macht und rauben dem Individuum Mensch seine Mitbestimmung. Zum Zweck des Aggressionsabbaus wurde das Spiel "Rollerball" eingeführt, in welchem es äußerst brutal zugeht und die Spieler nicht selten ihr Leben lassen. Star des Spiels ist Jonathan E. (James Caan), der den Corporations langsam eine zu große Faszination auf die Zuschauer ausübt. Als er sich weigert, zurückzutreten, werden die Spielregeln verändert - ein Kampf um Leben und Tod beginnt.

Bei Erscheinen seines Films "Rollerball" wurde Norman Jewison Gewaltverherrlichung vorgeworfen, aus heutiger Sicht zählt seine schonungslose Utopie zu den Genreklassikern und darf als eines der herausragenden Werke gelten, die es geschafft haben, Action und Anspruch perfekt zu kombinieren.

Auf den ersten Blick bietet diese mögliche Zukunft nichts schlechtes, da ja alle Menschen nun auf einer Stufe stehen und es somit keine Armut und keine Kriege mehr gibt. Die negativen Seiten beleuchtet der Film im weiteren Verlauf, wo es zu erschreckenden Szenarios kommt, so werden etwa Ehen willkürlich "zugelost", Aufstand gegen das System ist nicht möglich. Oder doch? Jonathan versucht es zumindest, muss dabei aber einen äußerst brutalen Weg gehen und verliert den ein oder anderen Freund.

Neben Gesellschaftskritik bietet "Rollerball" vor allem glänzend geschnittene Actionszenen, die den Sport täuschend real erscheinen lassen. In futuristisch anmutenden Bauten (größtenteils auf dem Olympiagelände in München gedreht) üben die Spieler einen ultrabrutalen Sport aus, dessen willkürliches in Kauf nehmen von Menschenleben manchmal heftigst schockiert.

Davon abgesehen ist Norman Jewison eine toll ausgelotete Dramaturgie gelungen, welche die Spannung von Spiel zu Spiel steigert. Der Score trägt seinen Teil dazu bei.
Ein nach wie vor empfehlenswerter Sci-Fi-Actioner, der von seiner Faszination nichts verloren hat und in seiner Aussage weiterhin als einer der konsequentesten seines Genres gelten darf.

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