Nach „Samsara" waren die Erwartungen an den Regisseur und Drehbuchautor Pan Nalin bei seinen dritten Film "Valley of Flowers" recht hoch. "Valley of Flowers" ist aber in vielen Belangen ganz anders, wesendlich archaischer, aber die Handschrift eines Pan Nalin bleibt unverkennbar, allein schon wegen den selben Setting - dem Himalaya.
"Valley of Flowers" ist ein Himalaya Märchen über schwarze Magie, Unsterblichkeit, ewige Liebe, Dämonen und Dämonenjäger. Solche Filme würden heutzutage in Hollywood nur noch mit gigantischen Spezialeffekte inszeniert werden, aber "Valley of Flowers" kommt so gut wie ohne sie aus und schafft es gerade durch seine dezente Darstellung des überirdischen und übersinnlichen eine mystische Geschichte zu erzählen wie sie ein überladener Fantasy Streifen von heute niemals hinbekommen würde. Auch werden uns Bilder aus dem Hochgebirge gezeigt wie man sie selten in einen Film gesehen hat. Überhaupt schwelgt der Film in seinen wunderbaren Bildern, die einen sofort in den Bann ziehen. Hier und dort habe ich mir auch gedacht dass selbst ein Zhang Yimou es nicht besser hinbekommen hätte und später in der Gegenwart auch ein Wong Kar Wai seine Freude an der Cinematographie haben dürfte. Der ganze Film bewahrt sich meistens eine wunderbare archaische Atmosphäre, die allein schon von der Banditenbande ausgeht die wir die meiste Zeit des Films begeleiten. Die Darsteller im Film überzeugen auf der ganzen Linie. Der indische Schauspieler Milind Soman bringt seine Rolle als unnahbarer und düsterer Anführer sehr gut rüber. Mylène Jampanoï (The Chinese Botanist's Daughters) weis mit ihrer exotischen Schönheit zu fesseln und zieht einen genau wie die Landschaftsbilder mit ihrer Schönheit in den Bann. Auch wurde hier bei den Erotikszenen nicht an nackter Haut gespart, aber das ganze ist stets sehr ästhetisch verpackt. Wer eine Actiongeladenen Film erwartet wird hier falsch sein, denn der Film lässt sich Zeit und erzählt seine Geschichte fast schon in einer meditativen Ruhe, der eine gewissen Tiefe innewohnt.Alles im allen ein würdiger Nachfolger von „Samsara" und ein Film der sich mehr als lohnt angeschaut zu werden.