Review

Bewertung: 6/10 Härtegrad: 6/10

Version: Director's Cut, dänische DVD(alte Version ungekürzt), alte Videofassung (gekürzt)

Na na, wer weiss, wie viele Fassungen von diesem Ittenbach noch rauskommen? Jetzt ist also ein sogenannter Director's Cut raus, doch wer die bisherige uncut-Version kennt, wird davon nicht so recht überzeugt sein. Einige der Bilder, welche man vor der ersten Veröffentlichung sehen konnte (halbe Köppe und so was) sieht man auch jetzt immer noch nicht. In der ersten Hälfte des Films gibt es auch kaum Unterschiede, eher in Handlungsszenen, wenn ich mich nicht irre. Was soll's?!

Der Film selbst stellte einen echten Wendepunkt in Ittenbachs Schaffen dar: in den USA gedreht, mit echten Schauspielern und visuell auf oberer B-Film-Ebene. Was den Drive und die Professionalität angeht, waren seine danach gedrehten Filme (z.B. "Garden of Love") zwar wesentlich blutiger, aber waren auch "kleiner". Die Stossrichtung von "Legion" war eindeutig "From Dusk till Dawn", und für eine Kopie ist dieser Streifen wirklich nicht schlecht.

Probleme machen Itti vor allen Dingen die eigenwillige Erzählstruktur, die etwas zu episodisch wirkt und die Dialoge, welche zu deutlich eine Kopie der Tarantino'schen Labereien ist, jedoch im Gegensatz zum Vorbild nicht spitz auf den Punkt treffen, sondern stets gezielt vorbeischrammen. Ab und an wird es auch etwas peinlich, weil die Heldenfiguren nicht so cool sind wie sie sein sollen.

Dafür gelang ihm mit den beiden trotteligen Killerfiguren und der "Teufels"-Figur ein echter Glücksgriff für diese Preisklasse.

Etwas enttäuschend sind manche Szenenfolgen geworden wie z.B. die Anfangsszene, die offenbar aufwendig gedreht wurde, nur um dann kaum etwas davon zu zeigen, oder auch die Schlussszene, welche das große Bar-Splatterfinale darstellen sollte, aber seine Protagonisten sehr seltsam einführt - kaum ist ein Held geboren, wird er unspektakulär gemeuchelt...

Der Gore ist zwar verhanden, sieht aber viel schlechter aus als in allen anderen Ittenbach-Filmen, keine Ahnung, warum. Irgendwie zu zurückhaltend.

Sehr positiv aufgefallen sind mir die "Maskeneffekte", da wurde mit viel Liebe das Design italienischer Dämonenfilme imitiert.

Fazit: Guter Snack mit Horrorgehalt, irgendwie schräg, ein bisschen blutig und überraschend professionell.

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