Review

Leider(?) kenne ich die Comicvorlage von "Faust" nicht, deshalb bin ich auch nicht mit hohen Erwartungen rangegangen - diese müssen aber ziemlich geil sein, denn der Film ist schon "gut".

Der Maler John Jaspers lebt mit seiner aus Afrika illegal zugewanderten Frau glücklich zusammen. Eines Abends dringt die Schieberbande in die Wohnung ein und tötet Johns Frau. Total am Boden zerstört will er sich von einer Brücke stürzen, wo kurz vor seinem Sprung das Schicksal es "gut" mit ihm meint. Der dubiose M (Wishmaster Andrew Divoff) schlägt ihm einen Pakt vor: seine Seele gegen die Macht der Zerstörung...mit dieser wäre es ein leichtes die Peiniger zu töten. John willigt ein und nachdem er seine Rache vollführt hat, will er sein Leben zurück. Doch M hat anderes mit ihm vor - die Vorbereitung der Apocalypse, ...fortan muss John, halb Mensch, halb Monster der Sekte "Die Hand" diesen...bis er dieses Spiel nicht mehr mitmacht und sich gegen seinen "Erschaffer" stellt.

"Faust" ist ein wildes Pottpouri aus Fantasy, Horror, Splatter, Sex und Superheldenstory - von keinem geringeren als dem "Meister" Brian Yuzna, der auch hier seinem Lieblingsdarsteller Jeffrey Combs eine tragende Rolle gibt.
Darstellertechnisch ist der Film erste Sahne. Die Rollen sind gut und glaubwürdig besetzt. Vor allem Jeffrey Combs ist genial wie immer. Kritik muss ich an Andrew Divoff üben - zwar ist er als M genauso diabolisch wie als "Wishmaster", aber die weißen Haare passen absolut nicht zu ihm.

Blut und Gore gibt es in "Faust" zur Genüge, Fans der literarischen ist es dennoch zu wenig. Ein Blutbad ist "Faust" leider nicht geworden, zwar gibt es viel roten Lebenssaft der auch schön durch die Gegend spritzt, aber die Splattereffekte sind meist kurz gehalten und schnell geschnitten, so das man kein Feuerwerk an kruden Ideen und geilen F/X wie beispielsweise in "Re-Animator" bewundern darf. Screaming Mad George hat dennoch einen guten Job erledigt, obwohl manches doch stark an "Society" erinnert - z.B. die schleimigen Masken.

Auch der stattliche Anteil an HC-Elementen wurde von Yuzna nur bedingt eingesetzt. Titten und Popos ja, aber Schambereich oder wilde Sexorgien haben ihren Weg leider nicht in den Film gefunden.

HC-mässig jedoch der OST, bestehend aus wildem Metal der das wilde Geschnetzel an den richtigen Stellen noch schön unterstreicht und eine noch düstere Stimmung gibt.

Kritik darf man noch an den CGI üben: die Flammen und der Humunculus sehen ziemlich peinlich aus und trüben das Gesamtbild des ansonsten klasse Films ein wenig. Liegt sicher auch daran, das Yuzna wie immer in letzter Zeit in Spanien und zudem sehr preiswert gedreht hat, so das für solche Effekte nicht das nötige Geld da war.
Auch das Kostüm des "Faust" ist eher von zweifelhafter Natur und kommt daher wie eine Mischung aus Spawn und Daredevil. Ein wenig lächerlich sieht’s schon aus, aber immerhin ist es kein Ganzkörperlatexkostüm und auch kein blöde 1000 Meter Umhang. Aber sei es drum, stören tut’s nicht wirklich.

Zwar kein Highlight des Yuznaschen Schaffens, aber er hat wie immer ein routiniertes Werk abgeliefert. Aber das nächste mal bitte weniger auf die Bremse treten.... :-)

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