Review

Besser gut geklaut, als schlecht selbst gemacht.


Das dürfte auch der Gedankengang vom leider zu früh verstorbenen William Girdler ("Panik in der Sierra Nova", "Der Manitou") gewesen sein. 

Sehr offensichtlich hat er sich bei Spielberg's Tierhorror-Klassiker "Der weiße Hai" bedient. Allerdings spielts hier nicht im blauen Nass, sondern in den schönen Wäldern Amerikas. Prinzipiell bleibts aber das gleiche. Wir haben drei verschiedene Helden, einen blutrünstigen Gegner und einen, der von dem ganzen profitieren will oder es nicht einsieht, vor dem Tier zu warnen.

Das Girdler's größtes Interesse dem Tierhorror galt, merkt man hier an der Liebe im Detail. Da im Jahre 1976 noch nicht an CGI zu denken war, hat man hier mit einem echten Bären gearbeitet. Zudem wurde in diversen Situationen mit einem Bärenkostüm gehändelt. Absolut kein Problem, denn gerade diese Szenen wurden so inszeniert, das sie trotz dem Pelz gut funktionieren. 

Die Attacken des Grizzly's wurden hart und spannend in Szene gesetzt. Das Bärli darf ordentlich zuhacken, beißen und schnetzeln was das Zeug hält. Die Kamerafahrten sind klasse inszeniert. Man darf nicht nur einmal die Szenerie aus der Sicht von Meister Petz bestaunen. Ebenso wurden seine Aktionen mit einem eigenen Score untermalt. Schön ist zudem aber auch, das man die Geräusche klasse drunter gesetzt hat. Schnuben, röcheln, prusten. Alles was die Bärenschnauze hergibt.

Die Darsteller sind sympathisch, und agieren glaubwürdig. Einzig der finale Showdown hätte wohl jeder normale Mensch anders angefangen. Aber, that's Entertainment.
Richard Jeackel ("The Dark", "Delta Force 2", "Karate Tiger 5") spielt den Ökoaktivisten wie immer sympathisch. Auch Christopher George ("Pieces", "The Beyond", "Der Shootist") als Park-Ranger weiß zu gefallen. 

Den stärksten Punkt füllt natürlich der Grizzly aus. Gigantisch und bedrohlich walzt der Riese durch die Wälder. Wenn der Kamerad sich auf die Hinterbeine stellt, stellen sich ebenso die Nackenhaare auf. Ein sehr beeindruckendes Tier. 

Verwundert kann man allerdings durchaus über die Altersfreigabe ab 16 sein. Heutzutage sicherlich verständlich, doch für damalige Verhältnisse, wo jeder Fliegenfurz aufm Index gelandet ist, kam ein solch knackiger Streifen in die Kinos. Immerhin hat Regisseur Girdler nichtmal davor zurückgeschreckt, den Grizzly einen ca. 3-jährigen Jungen zu töten. Das ganze sogar ordentlich bebildert. Dem Bengel wird mal eben knallhart ein Bein ausgerissen. Ganz schön derbe. Ansonsten gibts auch diverse andere abgetrennte Gliedmaßen und den abgehauenen Schädel eines Muli (Halb Esel, halb Pferd) zu bestaunen. Ordentlich.

Fazit

Kein "Jaws", aber ein der guten Genre-Vertreter aus der mir doch sehr liebgewordenen Tier-Horror-Abteilung. Gehört in jede gut sortierte Filmsammlung!

7/10

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