Teils flaues, teils kultiges RipOff von Roger Corman´s "Little Shop of Horrors", oder wer´s kennt auch von solchem Matsch wie "Please don´t eat my Mother": Statt einer fleischfressenden Pflanze geht es hier um einen riesigen blutigen Tumor, der überall in der Küche haust - im Schrank, im Herd und in der Spülmaschine. Tricktechnisch hat sich seit den vergangenen Jahrzehnten nichts verändert, befinden wir uns doch im semi-professionellen Amateurbereich, wo freillich schon etwas mehr Talent und Liebesmüh in den Film geflossen sind, wie man unschwer erkennt.
In seinen guten Momenten wird geschnetzelt und gesplattert was das Zeugs hält, Körper in sämtliche Einzelteile zerlegt, während der Tumor einen Bärenhunger auf Menschenfleisch entwickelt. Dann ist der Bildschirm röter als rot und man fragt sich eindringlich, warum die zweite, weitaus langweiligere Hälfte von "The Abomination" nicht genauso spaßig hätte sein können?
Schnell verkommt der Film zum langweiligen Käse irgendwo zwischen Farmgeländen und provinzieller Countryside. Viel frische Luft, Naturaufnahmen, etwas Gelabere und nichts dahinter. Der wahre Albtraum steckt im Küchenschrank und da möchte man als Zuschauer tunlichst wieder hin.
Im krassen Gegensatz zum Allerweltsgedöns ist der Horror in den eigenen vier Wänden von einem fast schon satirischem Surrealismus geprägt. Zwischenrein wäscht die menschliche Hauptfigur einfach mal das Auto, um die Zeit totzuschlagen. Totales Kontrastkino also.
Man ist natürlich immer ein wenig hin- und hergerissen zwischen Liebe und Hass zu diesem Streifen. Einmal mehr macht es sich bezahlt, mit der Existenz der Vorspultaste vertraut zu werden. Also einfach vorlaufen lassen zu den guten Szenen - die allerdings wieder richtig gut sind in diesem No Buget-Schlock.