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Dancer In The Dark

Lars von Trier-Filme sind zugegeben ein schwieriges Pflaster und vor allem optisch mit Sicherheit nicht jedermanns Sache. Dancer In The Dark ist dokumentarähnlich mit einer Handkamera gefilmt und wirkt, wie all seine Werke, sehr Theaterbühnen-mäßig, hier noch durch die Musical-Sequenzen forciert. Und damit sprengt er alle Genregrenzen und wird zum einzigartigen Filmereignis.
Die Geschichte beginnt erst wenig spektakulär. Amerika, Mitte der 60er Jahre: Die tschechische Einwanderin Selma arbeitet von früh bis spät. Nicht nur, um sich und ihren 10-jährigen Sohn Gene zu versorgen, sondern vor allem um für dessen Operation zu sparen, die ihn vor dem eigenen Schicksal bewahren soll: allmähliches Erblinden. Einziger Trost für Selma sind Musik und Musical-Phantasiewelten, welche ihr die harte Arbeit in der Fabrik erleichtern. Jener wenig aufregende Beginn, bei dem man sich erst an die Optik gewöhnen muss, wird noch durch lethargische Dialoge und einschläferndes Spiel erschwert. Doch man sollte durchhalten, dies ist bloß Stilmittel um das emotionale Tempo, das der Film dann aufnimmt noch zu verstärken. Die tiefe Dramatik, in der die Geschichte gipfelt, beginnt als sie dem verschuldeten Nachbarn unvorsichtigerweise von ihrem Geld erzählt. Dieser bestiehlt sie und tritt damit eine Ereignis-Lawine los, die Selma in eine aussichtslose Lage bringt. Selten hat man in einer Leinwandrolle so authentisch gesehen, wie einem unschuldigen Menschen soviel Ungerechtigkeit zustoßen kann. Das alles weit weg vom Mainstream, das heißt ohne jeglichen Hollywood-Kitsch und Schnulzen-Rührseeligkeit, was eine wirkliche Beklemmung und ein in-Erinnerung-bleiben hervorruft.
Neben vielen bekannten Gesichtern, welche ihre Rollen alle hervorragend spielen, ist vor allem Hauptdarstellerin Björk hervorzuheben, welcher die Selma geradezu auf den Leib geschneidert zu sein scheint. So gewannen nicht nur der Film sondern auch Hauptdarstellerin und Komponistin Björk als Beste Darstellerin in Cannes jeweils Goldene Palmen.

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