Von Brüdern bei der Feuerwehr...07.01.2012
Alte Regel im amerikanischen Kino: jede Spezialistengruppe bekommt irgendwann ihren eigenen Film. Das muß so sein, denn dabei läßt sich das Hohelied auf den Heldenmut des aufrechten Amerikaners bestens anstimmen, insbesondere dann, wenn der Heldenmut mit dem Tod belohnt wird. Denn das bietet Schauwerte für die Ewigkeit: das Zusammenfalten der Flagge, die an die Witwe überreicht wird...eine Prozession quer durch die Stadt...Salutschüsse des Militärs...da feiern sie sich eben gerne selber, und warum auch nicht, wenn der Film neben dem Pathos noch eine gute, unterhaltsame Zeit bereithält? Eben, und so ist es bei den Navy Seals, der Delta Force, den Special Forces - und nun auch bei den Feuerwehrmännern der Brigade 17.
Wir sind immer dabei, wenn die Truppe ausrückt, folgen den Brüdern Stephen und Brian von Einsatz zu Einsatz und erleben dabei natürlich auch deren Familiengeschichten, die leider den Fortgang des Films eher hemmen als befördern. Haupthandlungsstrang ist eine Serie von speziellen Brandstiftungen, die es zum einen zu löschen, zum anderen aufzuklären gilt. Dabei zeigt sich, daß die Vertreter der politischen Kaste gerne den Biedermann markieren, in Wirklichkeit aber doch eher als Brandstifter durchgehen. Tja, das war damals so und hat sich bis heute nicht wirklich geändert, wenn man mal das Tamtam um den Bundespräsidenten Wulff betrachtet. Schließlich kommt es beim großen Brandfinale zum Zusammentreffen aller Beteiligten...und danach dürfen wir die oben geschilderten Szenen erleben.
Das aber hätte nicht sein müssen, denn der Film ist ohnehin schon ein wenig zu lang. Dadurch verliert er ab und an seinen roten Faden, was passieren kann, wenn man zuviel will. Brandstiftungen, Bruderzwist, Ermittlungsarbeit, politische Ränke, Scheidungskind, Ehekrise...das alles hätte für zwei Filme gereicht. Wie man das besser macht, sehen wir im Travolta-Vehikel Im Feuer, wo man sich auf eine Sache konzentriert. Aber genug genörgelt, denn es gibt ja zum Glück auch reichlich heißes Material in diesem Streifen. Die Actionsequenzen sind wirklich großartig inszeniert, man spürt förmlich die Gluthitze, der die Darsteller ausgesetzt sind. Die Männer machen ihre Sache auch alle recht gut, Russels Kurt ist immer eine Bank, und auch die Nebenfiguren sind prominent mit de Niro und Sutherland besetzt. Spannend bis zum Schuß, in den Effekten herausragend, ein wenig zu verzettelt...das gibt 8/10.