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Das deutsche Kinophänomen des jungen 21.Jahrhunderts war zweifellos „Der Schuh des Manitu“, eine Parodie auf Western im allgemeinen und Karl-May-Verfilmungen im speziellen. Ins Leben gerufen hat das Projekt Michael Herbig, Chef der „Bullyparade“, der hier als Produzent, Regisseur, Schauspieler, usw. alle wichtigen Rollen übernahm.

Man muss die mittlerweile nicht mehr existente Pro-7-Comedyshow nicht kennen, um sich hier zu amüsieren, vielleicht ist man als langjähriger Fan mit dem Endresultat nicht so sehr zufrieden, weil es den hohen Standart der Vorlage nicht einhalten kann.
Technisch hat das Bully wunderbar hinbekommen, denn trotz des niedrigen Budgets sehen die Locations dank akribischer Setgestaltung und viel Liebe zum Detail sehr schön aus, was atmosphärisch natürlich toll rüberkommt. Auch hinter der Kamera kann Herbig überzeugen, so ist die Kameraarbeit zu jeder Zeit einwandfrei.

Wer Herbig, Tramitz und Kavanian kennt, weiß, was die drei Vollblutkomiker für vielseitige Rollen draufhaben, was leider nur bedingt ausgereizt wird. Bully darf als einziger zwei Rollen spielen, Tramitz muss sich mit Ranger zufrieden geben, ist aber wie in der Show absolut sympathisch, Kavanian dagegen spielt ausgerechnet den Griechen Dimitri, den man vom „Klatschkaffee“ bereits viel zu ausführlich kennt.
Der Überzeugendste Darsteller ist allerdings Sky Dumont, der als Bösewicht Santa Maria in seiner ganze Routine alle an die Wand spielt. So viel Spaß, einem Bad Guy zuzuschauen, hat man selten. Hilmi Sözer als sein „Hombre“ bleibt ebenfalls im Gedächtnis, Marie Bäumer taugt leider nur als Hingucker.

Der Humor reicht von genial bis hin zu einfach plump, wobei die Stärken vor allem in der Anfangsphase liegen, der Schluss fährt dann doch etwas zu viele platte Witze fürs kindliche Publikum auf, welche die Absicht des Films ansonsten kaum verstehen dürften. Haufenweise Anspielungen gibt es natürlich auf die Karl-May-Verfilmungen, Santa Marias Ableben beispielsweise ist dem „Schatz im Silbersee“ entlehnt, darüber hinaus wird z.B. auch die Hängszene aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ parodiert.

Meinungen dazu gibt es viele, nicht alle Resonanzen sind positiv, denn das Einspielergebnis spiegelt am Ende doch nicht die Klasse des Films wider. Trotzdem hat Bully eindrucksvoll gezeigt, wie man einen deutschen Film machen kann, der die breite (nicht zu wörtlich nehmen :-)) Masse anspricht und in den manche Leute sogar mehrmals gehen wollen. In fünfzehn Jahren redet keiner mehr darüber, wie platt doch einige Witze sind, schließlich war „Otto – Der Film“ auch nicht unbedingt für Hochschulprofessoren gedacht.

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