Im Jahr 1997 gleichen die Straßen von Los Angeles einem Kriegsgebiet. Drogendealer, rivalisierende Banden und verschiedene Gangs liefern sich mit harten Waffen blutige Straßenschlachten- gegenseitig- und gegen die völlig überforderte Polizei. Als diese ein ranghohes Mitglied einer berüchtigten Gang brutal ermordet in seiner Wohnung finden, vermuten sie einen weiteren Racheakt einer feindlichen Bande, doch weit gefehlt! Der tödliche, außerirdische Trophäensammler „Predator“ ist zurück!
Eigentlich sollte man ja meinen eine Fortsetzung ohne Arnie und den unerbittlichen Dschungel Zentralamerikas kann nur ein ziemlicher Flop werden, aber der Großstadtdschungel von LA und Danny Glover (mal als ernster Cop, nicht wie man ihn gewöhnlich aus Lethal Weapon kennt) liefern einen wirklich adäquaten Ersatz. Was an Muskelmasse und steirischem Akzent fehlt, wird sogar erstaunlicherweise an Action noch getoppt.
Der Predator darf sich nach Herzenslust an allen kriminellen Subjekten in der Stadt austoben und daran herrscht ja dank Bandenkriminalität ja kein Mangel, denn wie immer gilt der Ehrenkodex des Jägers nur Bewaffnete Beute zu sammeln. Mein erster Gedanke direkt zu Beginn als er eine schwerbewaffnete kolumbianische Gang entgrätet, sprach der Film sogar selbst aus, Mensch wär unser Besuch aus dem All mit seiner Tarnkappe ein guter Cop. Egal ob nun jamaikanische Voodoo Priester oder einfach irgendwelches U-Bahn Gesocks, jeder bekommt das umfangreiche Alien Waffenarsenal zu spüren und auch die Gerichte werden entlastet, denn hier gibt es keine Berufung mehr, die Thugs sind hinüber.
Beeindruckend dabei ist die pausenlose Action und auch die konsequente Härte derselben. Mir ist wirklich keine signifikante Szene eingefallen, die nach der Vorspultaste geschrien hätte. Der Predator fräst sich permanent durch die Unterwelt und später im langen Showdown sogar durch eine FBI Spezialeinheit (hier hat man aber doch deutlich bei Alien II abgekupfert), die das Biest aufgrund der Ereignisse aus dem Vorgänger gefangen nehmen will.
Nett wie immer auch das Aliendesign mit Maske und Multifunktionspanzerung (nur dieses gay Netzhemd stört mich erneut wieder, was bringt das Teil?). Wir lernen sogar das Raumschiff und seine recht sozial angelegten Mitaliens kennen und auch das Crossover mit Alien wird hier zart angedeutet. Schade, das man bis heute auf ein Sequel warten muß, das auf deren Heimatplaneten spielt.
Entgegen der Erwartung ist Predator 2 aber richtig gut geworden und maximal eine Alienklingenbreite hinter dem Testosteronvorgänger. Hier bietet sich ein Doppelfeature für einen gemütlichen Abend regelrecht an.
8,5/10