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Und wieder geht der Predator auf Jagd. Diesmal ist es natürlich nicht derselbe, der einst von Arnie platt gemacht wurde (oder besser: sich selbst platt gemacht hat), er wird aber immerhin wieder von Kevin Peter Hall verkörpert. Sein neues Territorium ist das von Gangkriegen und Hitze geplagte L.A.. Und der Typ, der sich ihm entgegenstellt ist ein Cop namens Mike Harrigan (Danny Glover). Soviel zur Story!

Das neue Setting "Großstadt" ist auf den ersten Blick ein ganz schöner Bruch zum Vorgänger, der mit seiner Dschungelkulisse ordentlich Guerrillaatmosphäre aufkommen ließ. Aber man soll ja nicht voreingenommen sein. Objektiv störend sind aber zumindest die recht plakativen Versuche, die Geschichte variantenreicher zu gestalten: Da wäre zum einen die stete Hitze, die sich im Gesicht der vielen Gestalten durch Schweiß manifestiert. Das erzeugt zumindest ein gewisses Flair und macht die Atmosphäre ungemütlich. Dann ist da dieses Copszenario: Harrigan ist ein abgebrühter Cop, hat aber deswegen auch Probleme mit versteiften Kollegen. Irgendwann wird ihm dann auch noch der Fall (die Predatormorde) entzogen, doch er macht weiter. Ihm unterstellt sind natürlich noch ein paar Klischeecharaktere: Der gute Freund, der bald stirbt (Rubén Blades), die Tussie, die so hart ist wie ein Mann (Maria Conchita Alonso) und die Labertasche (Bill Paxton). Das ganze Charakterfüllzeugs lenkt genauso von der Predatorthematik ab wie das Ganggeballere am Anfang sowie die daraus resultierenden Miniplots.

Des Weiteren wirkt Danny Glover etwas überfordert mit seiner Rolle als toller Cop; zu sehr erinnert er an "Lethal Weapon" und man wünscht ihm nichts mehr als Mel Gibson zur Unterstützung. Trotzdem kann man ihm eine gewisse Sympathie nicht absprechen; über den Status "zweckdienlich" kommt er aber nicht hinaus. Die anderen Darsteller sind eher unscheinbar; höchstens Bill Paxton fällt durch seine aufdringlichen Dialogzeilen zweifelhaft auf. Das Gesamtgefüge geht aber in Ordnung.

Gut hingegen kommt die später in den Vordergrund geratende Predatorthematik rüber: Der Ausserirdische metzelt stetz blutig rum, für Unterhaltung ist also gesorgt. Exklusive Locations wie eine U-Bahn versuchen unnötig noch mehr Dramatik reinzupumpen, obwohl der Predator als Alleinunterhalter schon ausreichen würde. Der Showdown am Ende im Kühlhaus macht aber einiges wett und entschädigt für die unstimmige Story. Auch gut gefiel mir der wuchtige Score und die visuelle Präsentation. Hier wird vielleicht nichts Bahnbrechendes geboten, aber alleine der stufige Zoom auf das Hochhaus, in dem die Frau wild und rassig auf 'nem Typen reitet, macht was her.

"Predator 2" lässt des Vorgängers Kompromisslosigkeit vermissen und füllt Arnies Fußstapfen mit Danny Glover, der als Partner echt eine bessere Figur macht. Anfangs nur mittelmaß, steigert sich der Film wenigstens gegen Ende hin und konzentriert sich mehr auf seine Stärke: Den Predator. Den besten Eindruck macht der Film wohl, wenn man sowohl den Vorgänger als auch "Lethal Weapon" bisher ignoriert hat. 

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