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Er ist ein Mischwesen, das zwischen der Welt des Tages und der Nacht unterwegs ist: Blade (Wesley Snipes) ist halb Mensch, halb Vampir - er besitzt übermenschliche Kräfte und schier unbegrenzte Regenerationsfähigkeiten, aber auch den gefährlichen Blutdurst der Kreaturen. Weil seine Mutter einst von Vampiren umgebracht wurde, ist er auf einem gnadenlosen Rachetrip und macht Jagd auf die Wesen der Nacht, wo er nur kann. Doch mit dem skrupellosen Jung-Vampir Deacon Frost (Stephen Dorff) trifft er auf einen besonders gefährlichen Gegner.

Die Verfilmung einer Comic-Reihe setzt auf stylishe Optik, knallharte Fights und furiose Action. Dieser Mix geht in typischer 90er-Jahre-Manier auf: wenig Inhalt, viel Stil. Hauptattraktion ist dabei Wesley Snipes, den diese Rolle weltberühmt machte und der in den Folgejahren den Höhepunkt seiner Karriere zu verzeichnen hatte. Mit langem Ledermantel, gekleidet in seine gepanzerte Schutzmontur und stets mit passender Sonnenbrille unterwegs, gibt er den unerbittlichen Vampirjäger mit unantastbarer Coolness und starker physischer Präsenz. Seine Schwert- und Faustkämpfe sind schnell geschnitten und dynamisch choreografiert - und sie treten so gehäuft auf, dass trotz der Laufzeit von beinahe zwei Stunden keinerlei Gefahr der Langeweile aufkommt.

Schon die Eingangssequenz gibt dabei in ihrer stylishen Inszenierung den Ton für den Großteil des Films an: Da feiern Vampirhorden in einem abgelegenen Partyraum eine Rave-Party und als Höhepunkt spritzt plötzlich Blut aus der Sprinkleranlage. Die Bilder der blutdurchtränkten Meute und des im Blut schwimmenden Bodens waren seinerzeit echte Aufreger - ähnlich wie die zahlreichen weiteren teils heftig brutalen Szenen. Hier wird geschlitzt, gehackt und gequält wie in manch einem Splatter-Film. "Blade" gehört definitiv zu den blutigsten Vertretern des Vampir-Genres.

Klar, die Story bleibt dünn und manch eine Szene pfeift fröhlich auf Glaubwürdigkeit oder Logik. Auch einige Klischees treten auf: Blade fräst sich etwa durch eine Horde von Helfershelfern, bevor er sich dem Oberbösewicht stellen kann. Der geneigte Genre-Fan wird aber angesichts der ausdrucksstarken Bilder schnell darüber hinweg sehen. Schwerer wiegt da schon, dass der Film zum Finale hin ein wenig ins Trashige abrutscht und dass der eine oder andere Effekt - speziell von eklig aufblähenden und dann platzenden Vampiren - nicht wirklich überzeugt.

Für solcherlei Schwächen entschädigen aber die durchgehend starke Optik, die besonders in der ersten Hälfte viele Bilder in unterkühlte Blautöne taucht, zahlreiche garstige, originell-brutale Szenen (der Fleischberg-Archivar, die Szene im Zombiekeller oder Blades gemeine Schutzvorrichtung für sein Schwert) und die krachende Action. Ganz zeitgemäß liefern sich hier die Vampire ausladende Schießereien und Kämpfe. Visuell ist Regisseur Stephen Norrington ein rundum beeindruckender Film gelungen. Durch die atemlose, aber nicht zu gehetzte Inszenierung und die vielen tollen Nebenfiguren ist "Blade" zudem äußerst kurzweilig. Als moderner Action-Kracher unter den Vampirfilmen nimmt er auf jeden Fall einen Sonderplatz im Genre ein - nicht subtil, aber spannend, blutig und durchgehend unterhaltsam.

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