Review

Aus einer anderen, blutigen Marvel-Welt


Da momentan durch den zweiten Anlauf der Avengers Marvel ja weltweit größer denn je in den Schlagzeilen ist, hatte ich irgendwie Lust mir nochmal die Blade-Trilogie anzugucken. Denn obwohl auch ein Marvel-Comic, ist vor allem Teil 1 so weit weg von den bunten Avengers wie man nur sein kann. Und ganz nebenbei eine der besten Comic-Verfilmungen ever. Und der beste Film der Trilogie.

Brutal, roh, mit relativ kleinem Budget. Eine der besten Opening-Sequenzen aller Zeiten. Style, Stil, Klasse. Wesley Snipes in Höchstform. Ein guter Bösewicht, gerade im Finale als Blutgott. Ein treibender Techno-Soundtrack, der nur vom Mortal Kombat-Theme getoppt wird. Richtig schön 90er & mit einem unverkennbarem Millenium-Style. Auch wenn die Effekte definitiv nicht perfekt gealtert sind & man schon bessere Kampf-Choreographien gesehen hat. Zum Glück erfreulich viel ohne CGI ausgekommen. Für eine Comic-Verfilmung aus Hollywood ist das schon einsame, unverfälschte Spitze, fast schon mit einem europäischen Touch. Auch schlicht & einfach einer der besten Vampirfilme aller Zeiten - selten waren die Blutsauger so cool & tierisch angsteinflössend zugleich. Schade das der Regisseur nie mehr zu dieser Klasse zurück fand & insgesamt sehr wenig Filme auf die Beine gebracht hat.

Gründe zur minimalen Kritik an diesem Film mit verdientem Kultstatus ist eigentlich nur, dass Blade kaum richtige Gegner hat & fast alles & jeder als Kanonenfutter durchgeht, ein paar klischeehafte Wendungen & die angesprochenen angestaubten Effekte. Ansonsten war Blade ein Game-Changer & öffnete Türen für die frühen Comic-Verfilmungen. Leider so gut wie nie mehr so hart, stylisch & blutig - was vor allem bei ähnlich düsteren Antihelden wie dem Punisher, Wolverine oder Deapool wirklich wünschenswert gewesen wäre oder noch immer ist!

Fazit: der Daywalker ist Kult & Teil 1 bleibt unerreicht. Einer der Filme die mich & die Generation:Videothek geprägt haben - zum Positiven!

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